Präsidentschaftswahl Slowakei: Zweiter Wahlgang notwendig

Präsidentschaftswahl Slowakei: Zweiter Wahlgang notwendig

Am Samstag (16.03.2019) fand in der Slowakei die erste Runde der Präsidentschaftswahlen statt. Internationale Wahlbeobachter der OSZE waren vor Ort. Etwas über 4,45 Millionen Wahlberechtigte waren an die Urnen gebeten. Von den 13 Kandidaten entfielen nach vorläufigen Informationen (nach Auszählung von 100 % der Wahlkreise) die höchsten Stimmenanteile auf Zuzana Čaputová mit 40,6 % und Maroš Šefčovič mit 18,7 %. Da offensichtlich keiner der Kandidaten mehr als 50 Prozent der Stimmen aller Wahlberechtigten erhielt, sollte es nunmehr am 30. März zu einer Stichwahl zwischen Čaputová und Šefčovič kommen.

Erste Begegnung der Gewinner der Samstag-Wahl
Als Wechsel-Signal empfanden die zwei erfolgreichsten Kandidaten das Ergebnis der ersten Runde. Zuzana Čaputová und Maroš Šefčovič begegneten sich am Sonntag in der ersten Diskussion im Slowakischen Fernsehen nach dem Wahltag. Čaputová und Šefčovič stimmten darin überein, dass die Wähler mit ihrer Abstimmung auch einen Ruf nach gesellschaftlicher Versöhnung zum Ausdruck gebracht haben.  

Ruhiger Verlauf der ersten Runde
Die erste Runde der Präsidentschaftswahlen verlief bis auf einen Zwischenfall ruhig. Im ostslowakischen Medzany hat ein Wähler den Wahlverlauf gestört, indem er die Abstimmungsurne mitgenommen und diese vor dem Wahllokal weggeworfen hat. Die Wahl musste für eine Stunde unterbrochen werden, was auch auf die ersten Hochrechnungen Einfluss hatte. Diese wurden erst kurz nach 23.00 Uhr veröffentlicht. Die Polizei untersucht den Zwischenfall in Zusammenarbeit mit der Zentralen Wahlkommission.

Rettungseinsätze während der Präsidentschaftswahl
Die Rettungsdienste hatten während des Wahltages wenig Arbeit. Nur in drei Fällen war ein Einsatz der Notärzte erforderlich. Sie wurden zu drei Wählern gerufen, die körperliches Unwohlsein verspürt haben. Bei einem Wähler kam die Hilfe zu spät, er erlitt einen Herzinfarkt und verstarb.

Präsidentschaftswahl in den slowakischen Haftanstalten
Im Vergleich mit der Präsidentschaftswahl 2014 wurde eine niedrige Wahlbeteiligung in den slowakischen Gefängnissen verzeichnet. Von den rund 10.000 wahlberechtigten Häftlingen haben nur 17 Prozent das Wahlrecht genutzt. Darüber informierte der Sprecher des Corps des Haft- und Justiz-Wachdienstes Adrián Baláž.

Quelle:
TASR, RTVS, Staatliches Statistik-Amt der Slowakischen Republik

Sofia Miklovic / Kay Zeisberg, Foto: TASR

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