Sozialer Tourismus enthüllt unbekannte Kulturdenkmäler

Sozialer Tourismus enthüllt unbekannte Kulturdenkmäler

Die Vereinigung des sozialen Tourismus ist in der Slowakei seit 2011 tätig und vereint sieben Einrichtungen mit Sozialdienstleistungen für behinderte und benachteiligte Bürger. Am Montag fand im Nationalkulturdenkmal, dem Schloss Batizovce im nordslowakischen Bezirk Poprad eine Pressekonferenz mit dem Ziel statt, den sozialen Tourismus der Öffentlichkeit näher vorzustellen. Laut Monika Ondrišová, der Direktorin des Pflegeheimes des heiligen Johannes von Gott in Spišské Podhradie, ermöglicht der soziale Tourismus die Plätze und historischen Denkmäler zu besuchen, die der Öffentlichkeit sonst nicht zugänglich waren. Zugleich kann man das Leben und die Arbeit der Menschen kennenlernen, die in diesen sozialen Einrichtungen leben. Die Hauptidee des sozialen Tourismus ist es, die Barrieren zwischen der Majoritätsgesellschaft und den gesundheitlich und mental Behinderten zu beseitigen, sagte der Direktor des Sozialheimes Žehra-Hodkovce Juraj Beňa. Alle Sozialeinrichtungen, die Mitglieder der Vereinigung des sozialen Tourismus sind, haben ihren Sitz in historischen Gebäuden, Kastellen, Schlössern oder Klöstern. Die Vereinigung will diese unbekannten Denkmäler der Öffentlichkeit zeigen, erklärt Monika Ondrišová:

„Während des Sozialismus wurden in diesen historischen Denkmälern mental oder psychisch behinderte Menschen untergebracht. Die Gebäude wurden für die Öffentlichkeit geschlossen. Heute wollen wir sie wieder öffnen, Touristen anlocken und ihnen nicht nur die historischen Denkmäler zeigen, sondern auch unsere Klienten und das, wie sie für diese Gesellschaft nützlich sind."


Sozialer Tourismus ist ein ganzeuropäisches Phänomen, meint Juraj Beňa. Ihm zufolge kommen nun viele Touristen in das Sozialheim Žehra-Hodkovce. Den Klienten stehen hier Werkstätten zur Verfügung, wo sie verschiedene Gegenstände herstellen können. Die Erzeugnisse werden dann in einer eigenen Verkaufsstelle in Spišská Nová Ves verkauft. Zurzeit wird ein Dokumentarfilm über die Arbeit der Klienten gedreht. Das Zentrum für Sozialdienstleistungen in Batizovce befindet sich im Barockkastell aus dem Jahr 1756, das einst der Familie Mariássy gehörte. Das letzte Mal wurde das Kastell 1996 renoviert und nun bietet es Platz für 135 mental und physisch Behinderte. Ondrišová zufolge will sich die Vereinigung des sozialen Tourismus auch hinter die Grenzen der Slowakei erweitern, konkret in die Tschechische Republik und nach Polen. Zum jüngsten Mitglied soll in kurzer Zeit das Heim für Sozialdienstleistungen in Giraltovce werden.

Quelle: TASR

Jana Hrbeková, Foto: TASR

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