Imker melden Mangel an Honig

Imker melden Mangel an Honig

Die slowakischen Imker sind aktuell nicht zu beneiden. Die diesjährige Saison lief und läuft nicht nach ihren Vorstellungen. Viele bezeichnen das Jahr sogar als miserabel. Die Leiterin des Instituts für Bienenkunde in Liptovský Hrádok, Tatiana Čermáková, verrät wieso:

„Die Honigernte in der Saison 2015/2016 war wirklich schlecht. Der durchschnittleiche Ertrag war bis um ein Drittel, in manchen Regionen sogar um die Hälfte niedriger als vor einem Jahr. Der Grund dafür war vor allem das schlechte Wetter."

Besonders die Frostperiode Ende April verursachte landesweit große Schäden in der Landwirtschaft. Laut Informationen der slowakischen Landwirtschaftskammer waren davon am stärksten die Regionen Trnava, Bratislava und Nitra betroffen. Der späte Frost spiegelte sich so in einem Mangel an Blütenhonig wider. Die Imker steckten dementsprechend ihre Hoffnungen in den Waldhonig. Aufgrund der Wetterbedingungen wurde jedoch kaum Honigtau in den Wäldern gebildet und der Ertrag war letztendlich noch schlimmer als beim Blütenhonig. Manche Regionen waren weniger betroffen als andere, weshalb man während des Sommers auch heimischen Honig kaufen konnte. Wie Tatiana Čermáková bemerkt, war das allerdings in diesem Jahr wahrscheilich die letzte Chance, an slowaksichen Honig zu kommen. Dessen Preis ist im Durschschnitt bereits so hoch, dass normalerweise kaum noch Raum für eine weitere Preissteigerung besteht. Der aktuelle Mangel ist trotzdem bemerkbar. Tatiana Čermáková:

„Man kann nicht behaupten, dass der Preis des Honigs rapid steigen würde. In jeder Region ist ein anderes Angebot und eine andere Nachfrage zu finden. Die Kaufkraft der Bevölkerung ist auch unterschiedlich. Langfristig bewegt sich der Preis von Blütenhonig bei rund sechs Euro pro Kilo. Beim Waldhonig sind es normalerweise ungefähr acht Euro. Aufgrund der aktuell hohen Nachfrage und des Mangels an gutem Waldhonig stieg jedoch dessen Preis auf das Niveu von 15 Euro pro Kilogramm."

Die Nachfrage nach einheimischem Honig wächst seit mehreren Jahren. Derzeitig liegt dessen jährlicher Verbrauch bei 1,2 Kilogramm pro Einwohner.

Quelle: TASR


Juraj Pavlovič, Foto: Flickr.com/Marina Avila

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