Förderung der Lesekompetenz an slowakischen Grundschulen

Förderung der Lesekompetenz an slowakischen Grundschulen

Das slowakische Schulministerium hat das Schuljahr 2016/2017 zum Jahr der Lesekompetenz erklärt. Das Nationalinstitut für zertifizierte Messungen (NÚCEM) stellte fest, dass die Ergebnisse der slowakischen Schüler in der mathematischen, naturwissenschaftlichen und Lesekompetenz dem Durchschnitt der OECD-Länder hinterherhinken. Einen Rückgang der Lesefähigkeit verzeichnet man nicht nur in der Slowakei, sondern auch in anderen Ländern. In diesem Zusammenhang beginnt man, von einem neuen Phänomen zu sprechen - von der Bibliophobie, also der Bücherfeindlichkeit. Es handelt sich um eine dauerhafte Gleichgültigkeit gegenüber dem Lesen und den Büchern. Aus diesem Grund organisiert das Bildungsressort im Laufe des ganzen Schuljahrs verschiedene Aktivitäten zur Leseförderung. Genauso wie die Lehrer hat auch der Schulminister Peter Plavčan in dieser Richtung einige Erwartungen:

„Vor allem erwarte ich, dass man häufiger über Lesen, Bücher und Literatur sprechen wird. Zugleich hoffe ich, dass man in den Schulen nicht nur im Unterricht, sondern auch nach dem Unterricht öfter Bücher öffnen wird. Ich setze auch voraus, dass Lese- oder eventuell auch Rezitationswettbewerbe stattfinden werden. Und vielleicht werden wir selbst so etwas initiieren. Ich weiß, es gibt bereits solche Wettbewerbe, aber wir möchten gerne, dass es in diesem Jahr noch mehr davon geben wird."

Eine der Initiativen, die die Beziehung der Schüler zum Bücherlesen fördern sollten, war am Montag die gemeinsame Märchenlesung an den Grundschulen in der ganzen Slowakei. Der Aktion in der Ivan Bukovčan-Grundschule im Bratislavaer Stadtteil Devínska Nová Ves schloss sich sogar Minister Plavčan an. Den Sechstklässlern las er das Märchen „Von einem Hund, der einen Jungen hatte" von Klára Jarunková vor. In der darauffolgenden Diskussion verriet er den Kindern, dass seine Privatbibliothek an die 2000 Bücher umfassen dürfte. Er sagte auch, dass er sehr gern lese, besonders übers Wochenende oder am Abend. Und da er neugierig war, was die Jugendlichen so lesen, entschloss er sich, alle Teile von Harry Potter zu lesen. Zum Schluss sagte Plavčan, er wäre sehr froh, wenn die gemeinsame Lesung zu einer Tradition würde. Er sagte:

„Ich hoffe, dass sich diese Aktivität auch in den Familien verbreiten wird und dass die Eltern ihren Kindern oder auch umgekehrt vorlesen werden. Ich finde es sehr wichtig, dass die Kinder auch zu Hause lesen, also nicht nur Lehrbücher, sondern auch andere Literatur".

Quelle: TASR


Ľubica Tvarožková, Foto: TASR

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