Demonstration gegen Faschismus und Extremismus in Bratislava

Demonstration gegen Faschismus und Extremismus in Bratislava

Am Samstag demonstrierten in Bratislava über 1.000 Menschen gegen Faschismus und Extremismus. Ursprünglich wollten die Organisatoren auf den zu erwartenden Marsch von Nationalisten und Extremisten reagieren, die regelmäßig am 14. März an die in der Kriegszeit als Vasallenstaat von Hitler-Deutschland entstandene Slowakische Republik erinnern. Allerdings hatten die Rechten ihren Marsch im Vorfeld überraschend abgesagt. Dennoch müsse man sich gegen Extremismus aussprechen, betonten die Organisatoren der antifaschistischen Demonstration.

Die Redner und Teilnehmer auf dem Platz des Slowakischen Nationalaufstands waren sich einig, dass man heutzutage nicht Teil der schweigenden Mehrheit bleiben dürfe, die zwar mit dem rechten Gedankengut nicht einverstanden sei, dies aber nicht aktiv zum Ausdruck bringe. Tamil Kandalaft, einer der Organisatoren der Kundgebung, sagte gegenüber RTVS: „Es gibt leider zu viel Hass - auch unter den etablierten Parteien und deren Politikern. Sie befeuern die Ängste der Menschen vor Immigranten, Flüchtlingen, Moslems wie zuvor schon vor den Roma."

Der Landeshauptmann der Selbstverwaltungsregion Bratislava, Pavol Frešo, bezeichnete die Kundgebung als Ausdruck der Fähigkeit, demokratisch denkende Menschen, unabhängig davon, aus welchem politischen Spektrum sie kommen, gegen den Extremismus zu verbinden. Der Bürgermeister der slowakischen Hauptstadt, Ivo Nesrovnal, betonte, dass Bratislava mit der Demonstration ein Beispiel für die ganze Slowakei geben könne: „Wir wollen den Menschen zeigen, dass es hier keinen Platz für Extremismus und Radikalismus gibt."

Der Demonstrationszug führte vom SNP-Platz durch Innenstadt bis hin zum Fischplatz, wo sich das Denkmal für die Holocaust-Opfer befindet. Die Demonstration vom Wochenende sei ein wichtiger Baustein bei der Schaffung eines historischen Gedächtnisses der Gesellschaft, denn gerade dieses Datum der Gründung des diktatorischen slowakischen Staates von 1939 dürfe man nicht rechtsextremen Kräften überlassen, so Vertreter der Initiative "Bratislava ohne Nazis".

Quellen: TASR, RTVS

Kay Zeisberg, Foto: TASR

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