Todestag von Milan Rastislav Štefánik

Todestag von Milan Rastislav Štefánik

Vor 98 Jahren ist einer der bekanntesten Slowaken bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen. Der 4. Mai ist in der Slowakei der Gedenktag für Milan Rastislav Štefánik. Er war Astronom, Militärpilot, französischer General, Diplomat und Offizier. Er war auch einer der Slowaken, die zu seiner Zeit bereits mehrmals den höchsten Berg in den Alpen, den Mont Blanc, bestiegen.

Štefánik setzte sich zusammen mit Tomáš Garrique Masaryk und teilweise auch mit Edvard Beneš für die Gründung der ersten Tschechoslowakischen Republik in der Zwischenkriegszeit ein. Geboren wurde er am 21.7.1880 in dem westslowakischen Dorf Košariská. Er studierte zuerst Bauwesen und entschied sich später für ein Astronomie-Studium an der Karls-Universität in Prag. Nach seinem Abschluss arbeitete er mit dem bekannten Professor Pierre Jules César Janssen im Observatorium Meudon in der Nähe von Paris zusammen. Štefánik nahm an mehreren Forschungsreisen für astronomische Beobachtungen teil. Er unternahm Reisen nach Mittelasien, Algerien, Neuseeland, USA, Südamerika und auch nach Tahiti. Ein Teil seiner ethnografischen Sammlung von der Pazifikinsel wurde 2010 auch im Slowakischen Nationalmuseum ausgestellt. Dem ehemaligen Generaldirektor des Slowakischen Nationalmuseums Rastislav Púdelka zufolge rettete Štefánik mit seiner Sammlung ein Stück Kultur des exotischen Landes, wo er vielleicht die schönste Zeit seines Lebens verbrachte. Auch wenn er dort als Astronom tätig war, interessierte er sich für das Leben und die Kultur der Ureinwohner. Er hatte aber auch größere Pläne für die Zukunft, erzählt Púdelka: „Štefánik war zwei Mal auf Tahiti. 1910 hat er dort sogar einen Kometen beobachtet. Er hat immer einen Fotoapparat und ein astronomisches Fernrohr bei sich getragen und viele Fotos gemacht. Mit seiner Sammlung von exotischen ethnographischen Gegenständen wollte er diese weit entfernte Insel den Europäern näherbringen. Štefánik wollte auf Tahiti auch eine Siedlungskolonie gründen. In seinen Vorstellungen hätten dort sozial schlechter situierte Tschechen und Slowaken einen Teil oder sogar ihr ganzes Leben verbringen können."

1912 bekam Štefánik die französische Staatsbürgerschaft. Zwei Jahre später wurde er für seine wissenschaftliche Tätigkeit zum Ritter der Ehrenlegion ernannt.

Während des Ersten Weltkriegs arbeitete Štefánik mit Tomáš Garrique Masaryk und Edvard Beneš an der Verwirklichung der Idee der Gründung eines gemeinsamen tschechoslowakischen Staates zusammen. Nach dem Krieg äußerte er sich auf der Pariser Friedenskonferenz 1919 kritisch über die geringe Zahl der Slowaken in der Regierung, über das Pittsburger Abkommen und einige außenpolitischen Schritte von Außenminister Beneš.

Als Kriegsminister der Tschechoslowakischen Republik flog Štefánik am 4. Mai 1919 von der italienischen Stadt Udine weg. Sein Flugzeug stürzte in Ivánka pri Dunaji in der Nähe von Bratislava ab. Die Umstände des Unfalls sind bis heute unklar. Štefánik ist seit 1921 in einem großen Grabmal auf dem Berg Bradlo begraben. Sein Beitrag zur Erforschung der Sonne und der Planeten sowie seine politischen Taten werden in der Slowakei immer noch geschätzt. Dieses Jahr erinnert sich die Slowakei gleich zwei Mal an Štefánik. Es gibt eine regionale und eine nationale Gedenkfeier. Die regionale fand am Mittwoch statt und am Samstag wird in der nationalen Gedenkfeier dieses berühmten Slowaken gedacht.

Quelle: TASR, RTVS

Lucia Dubravay Trautenberger, Foto: Public Domain

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