Weniger Slowaken arbeiten im Ausland

Weniger Slowaken arbeiten im Ausland

Laut Angaben des slowakischen Statistikamtes begeben sich in den letzten Monaten weniger Slowaken nach Ausland, um dort kurzfristig zu arbeiten. Obwohl ihre Zahl erst seit zwei Quartalen in Folge sinkt, halten dies die Statistiker und Analytiker bereits für einen Trend, der auch weiterhin fortsetzen soll. Am häufigsten suchen die Slowaken Arbeit im benachbarten Österreich oder Tschechien. Anfang 2017 waren es bis zu 155 000 Slowaken, die kurzfristig - also für höchstens ein Jahr - im Ausland arbeiteten. Dies ist um etwa 5000 weniger als im demselben Zeitabschnitt des Vorjahres. Dabei handelt es sich vor allem um Menschen, die in der Slowakei wohnen und entweder täglich an ihren Arbeitsplatz im Ausland pendeln, oder immer für die fünf Arbeitstage dorthin fahren. Hinter der sinkenden Anzahl der im Ausland arbeitenden Slowaken stehe laut Analytikern eine bessere Konjunktur in der Slowakei. Michal Páleník vom Institut für Beschäftigung:

„Die Löhne in der Slowakei steigen und die Arbeitslosigkeit sinkt. Die Motivation, eine Arbeit im Ausland zu suchen, ist daher geringer."

Ivan Chrappa von der Abteilung für die Arbeitsstatistiken des Slowakischen Statistikamtes meint, dass dies ebenso eine Folge steigender Konkurrenz und des Schutzes der eigenen Arbeitsmärkte in den hochentwickelten Ländern ist. Daher ist es mehr problematisch für ausländische Arbeitskräfte, sich in diesen Ländern durchzusetzen. Laut dem Analytiker Martin Reguli spiele dabei auch die politische Situation in diesen Ländern eine Rolle:

„Mehrere Länder in Europa machen eine Zeit der politischen Unsicherheit durch - wie zum Beispiel Großbritannien hinsichtlich des Brexits, oder Frankreich im Zusammenhang mit den Präsidentenwahlen. Aus dieser Sicht sind sie für die Arbeiter aus dem Ausland weniger attraktiv."

Slowaken arbeiten im Ausland am häufigsten im Bauwesen, Gesundheitswesen oder der Industrie. Am häufigsten suchen Arbeit außerhalb des Heimatlandes die Einwohner der ostslowakischen Region Prešov, in der es eine höhere Arbeitslosigkeit gibt. Eine sinkende Zahl von Menschen, die sich im Ausland betätigen, wurde erst im letzten Jahr verzeichnet. In den letzten 15 Jahren verließen laut Angaben des Instituts für Finanzpolitik etwa 300 000 Arbeitssuchende die Slowakei. Nur die Hälfte davon ist nach einiger Zeit zurückgekehrt.

Quelle: RTVS

Jana Hrbeková, Foto: Wikimedia Commons/Maarten Visser

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