Visafreiheit für die Ukraine

Visafreiheit für die Ukraine

Die Ukraine rückt einen Schritt näher an die EU. Dem östlichen Nachbar der Slowakei öffnete sich am Sonntag symbolisch die Tür zum Westen. Seit diesem Tag brauchen die Ukrainer kein Visum mehr, um die EU-Außengrenze zu überschreiten. Es genügt ihnen ein biometrischer Pass. Um diesen bedeutenden Augenblick zu feiern, kamen Hunderte ukrainische Bürger zum Grenzübergang Vyšné Nemecké - Uschhorod. Sie alle schwenkten blau-gelbe National-, aber auch Europaflaggen. Eine der Anwesenden, Nadeja Hluschko, sagte: „Dieser Tag ist für uns Ukrainer sehr bedeutend, denn endlich werden wir Richtung Westen ohne Visum reisen können. Ich selbst war noch nie in der Slowakei, aber meine Kinder und Enkelkinder schon. Jetzt werde auch ich Ihr Land gerne besuchen."

Die Ukraine nahm ihre Verhandlungen über die Visafreiheit mit der EU bereits im Jahr 2008 auf. Um dies zu erreichen, musste die Regierung in Kiew demokratische Reformen verwirklichen. Im Mai dieses Jahres veröffentlichte die EU in ihrem offiziellen Amtsblatt den legislativen Akt über die Eingliederung der Ukraine zu jenen Staaten, die mit ihr einen visafreien Verkehr haben.

Dies wurde am Sonntag Realität. Die Ukrainer können nun visumfrei in den Schengenraum reisen und mit Ausnahme von Großbritannien und Irland alle EU-Länder besuchen. Ihr Aufenthalt ist auf 90 Tage begrenzt. Der visumfreie Verkehr gilt jedoch nur für touristische Zwecke, nicht hingegen für Erwerbszwecke.

Die Ukrainer traten visumfrei in die EU durch eine symbolische Tür auf der ukrainischen Seite des Grenzübergangs Vyšné Nemecké - Uschhorod ein. Am Sonntag um 11 Uhr öffnete sie der ukrainische Präsident Petro Poroschenko. Er betonte: „Aufgrund der Reformen sind wir nun der EU näher und können also über die europäische Zukunft der Ukraine sprechen."

An der Feier nahm auch der slowakische Präsident Andrej Kiska teil. Er betonte, dass dieser bedeutende Tag viel Anstrengung, Mühe und Mut kostete. Er forderte seine ukrainischen Partner auf, die Reformen nicht aufzugeben, um mit der Zeit ein vollwertiges Mitglied der EU werden zu können. Er sagte:

„Die Slowakei wird Ihnen immer zur Seite stehen. Die Slowakei als Land und wir als Politiker werden alles tun, um Ihnen helfen, möglicherweise auch einen Rat geben zu können. In erster Linie jedoch werden wir alles tun, um die besten Anwälte dafür zu sein, damit Sie die Richtung, die Sie gewählt haben, dorthin führt, wo Sie hingehören - in unser demokratisches Europa."

Im Zusammenhang mit der Änderung des Reiseregimes an der ukrainischen Grenze machte die slowakische Polizei auf ihrer offiziellen Facebook-Seite auf die erhöhte Zahl der Reisenden in die Slowakei aufmerksam. Dies könnte zur Verzögerung des Verkehrs an der Staatsgrenze führen. Bereits am Sonntagnachmittag bildeten sich hier Autoschlangen.

Quelle: TASR, Pravda

Zuzana Botiková, Photo: TASR

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