Streik im Volkswagen-Werk

Streik im Volkswagen-Werk

Die Belegschaft von Volkswagen Bratislava ist am Dienstag in Streik getreten. Elf Verhandlungsrunden reichten nicht, um zwischen den Gewerkschaftlern und der Werksleitung einen Kompromiss bei der Frage der Gehaltserhöhung zu finden. Rund 3000 VW-Mitarbeiter sollen gleich in der ersten Phase des Streiks ihre Arbeit niederlegen, was zu einem Stopp der Produktion führen könnte. Gewerkschaftsvorsitzende Zoroslav Smolinský:„Der Streik wird sowohl die Nachmittags- als auch die Nachtschicht am Dienstag betreffen. Wir sind jedoch sehr wohl bereit auch länger als zwei oder drei Tage zu streiken."

Die Gewerkschaft fordert eine einmalige Erhöhung der Tariflöhne um 16 Prozent, was im Durchschnitt 170 Euro entspricht. Begründet wird diese Forderung mit den wirtschaftlichen Rekordergebnissen des Werks. Dessen Leitung zeigte sich bereit, einer kontinuierlichen Erhöhung der Gehälter grünes Licht zu geben, und zwar um 4,5 Prozent im ersten Jahr und um 4,2 im zweiten. Dies wurde allerdings von den Gewerkschaftlern abgelehnt und man wartet auf weitere Verhandlungen. Im letzten Jahr verdienten die Arbeiter im Bratislavaer Volkswagen-Werk im Durchschnitt rund 1800 Euro monatlich. Dies ist zwar ungefähr das Doppelte des Durchschnittsgehalts in der Slowakei, allerdings verdient ein deutscher VW-Arbeiter für dieselbe Leistung rund das Dreifache.

Es ist der erste Streik in der mehr als 25-jährigen Geschichte von Volkswagen in Bratislava. Die angehaltenen Montagelinien wirken sich auch auf zahlreiche Zulieferer aus. Einschätzungen des Finanzministeriums zufolge könnte sich ein längerer Streik im Volkswagen-Werk merklich auf die Wirtschaft des ganzen Landes auswirken. Ein zwölftägiger Stopp könnte zu einem Rückgang des BIPs um 0,1 Prozent führen.

Quelle: RTVS/Pravda

Juraj Pavlovič, Foto: TASR

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