Gedenktag des Roma-Holocausts

Gedenktag des Roma-Holocausts

Der 2. August ist der internationale Gedenktag des Roma- Holocausts. Dieser Tag ist für die Bevölkerung einzelner EU-Mitgliedsstaaten eine Gelegenheit, sich ins Gedächtnis zu rufen und anzuerkennen, dass auch die Roma im zweiten Weltkrieg den Deportationen und der Liquidation ausgesetzt wurden. In der Nacht vom 2. auf den 3. August 1944 wurden im sogenannten „Zigeunerlager Auschwitz-Birkenau" beinahe dreitausend Sinti und Roma ermordet. Die meisten Opfer waren alte und kranke Menschen und Mütter mit Kindern. Die Gesamtzahl der Roma-Opfer des zweiten Weltkriegs bewegt sich zwischen 300 000 bis zu 500 000.

Laut der Ethnographin Zuzana Kumanová blieb der Roma-Holocaust gleich nach dem Kriegsende im Schatten des jüdischen. Und es ist so auch heute noch. Umso wichtiger ist es, an die Ereignisse an den Orten zu erinnern, an denen sie geschahen. Kumanová zufolge sind viele Fakten bis heute nicht geklärt.

„Es ist nicht zur Untersuchung dieser Kriegsverbrechen gekommen und ebenso wurden die Roma-Opfer nicht entschädigt. Und trotz Hunderten ja Tausenden von Toten hat der Roma-Holocaust immer noch das Attribut - unbekannt."

In den letzten Jahren wird jedoch auch in der Slowakei mehr über den Holocaust gesprochen. Die Bürgervereinigung In Minorita widmet sich diesem Thema seit dem Jahr 2005. In Zusammenarbeit mit dem Kulturministerium, dem Slowakischen Nationalmuseum und dem Ethnologischen Institut der Slowakischen Akademie der Wissenschaften hat sie das Projekt Ma bisteren! - Vergessen Sie nicht! vorbereitet. Im Rahmen des Projekts wurden in den Jahren 2005 -2007 slowakeiweit sieben Denkmäler und Gedenktafeln zur Erinnerung an die Roma-Opfer errichtet.

Am ersten und zweiten August finden in der Slowakei mehrere Gedenkveranstaltungen statt. Am 2. August werden beim Pietätsakt im Museum des Slowakischen Nationalaufstandes in Banská Bystrica Namen der Roma-Opfer aus der Mittelslowakei vorgelesen. Im Holocaust-Museum in Sereď wurde eine Wanderausstellung über den Roma-Holocaust eröffnet. Eine weitere Erinnerungsausstellung findet in den Räumlichkeiten des Bahnhofs im ostslowakischen Hanušovce nad Topľou statt. Die Ausstellung trägt den Titel „Porraimos", was auf Romani Roma-Holocaust bedeutet.

An die Opfer des Roma-Holocausts erinnert auch die Europäische Kommission in ihrer Erklärung, in der es etwa heißt:

„Jüngere Generationen, denen diese Ereignisse oft weit entfernt erscheinen, sollten diese Tragödie kennen und sie verstehen. Verfolgung und Diskriminierung haben in der EU keinen Platz. Die Europäische Union darf diese unverzeihbaren Verbrechen gegen Roma nicht vergessen!"

Quelle: TASR, RTVS

Ľubica Tvarožková, Foto: Bundesarchiv/Wikimedia.org

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