Mit Mobilitätsförderung gegen Brain Drain

Mit Mobilitätsförderung gegen Brain Drain

Den Kampf gegen die Abwanderung talentierter junger Menschen aus der Slowakei soll ein neues Projekt der Slowakischen Akademie der Wissenschaften (SAV) aufnehmen. Dem Projekt mit dem Namen SASPRO haben sich in den letzten drei Jahren insgesamt 38 ausländische und slowakische Wissenschaftler angeschlossen. Dass die Forschungsbedingungen in der Wissenschaft hierzulande oft zu wünschen übrig lassen, ist seit langem bekannt. Für Forschungslabore in der Slowakei werde es daher auch zunehmend schwieriger, junge Menschen anzuheuern, so der SAV-Vorsitzende Pavol Šajgalík:

Die Slowakei kämpft mit vielen Problemen, und eines der ernstesten ist die Abwanderung junger Menschen ins Ausland. Junge Menschen in Laboren zu halten oder sie für die Arbeit dort zu gewinnen wird ein immer größeres Problem, dessen wir uns schon seit langem bewusst sind.

Im Projekt SASPRO sind aktuell 16 slowakische und 22 ausländische Wissenschaftler engagiert. Vorrangiges Ziel des Projekts ist es, Forscher und Wissenschaftler zu motivieren, in der Slowakei zu arbeiten. Zu jenen Slowakinnen, die dank SASPRO den Weg zurück in ihr Heimatland gefunden haben, gehört auch Andrea Bábelová. Sie forscht nach Jahren in deutschen Laboren nun im Biomedizinischen Zentrum der SAV:

In der Slowakei wissenschaftlich zu arbeiten, ist noch immer schwierig. Ich bin nach zehn Jahren Arbeit im Forschungssektor in Deutschland an die Slowakische Akademie der Wissenschaften zurückgekehrt. Und zwar mit dem Ziel, an einem Projekt zu arbeiten, für das wir über SASPRO Förderung erhalten haben. Dieses widmet sich vor allem der Forschung im Bereich Medizin.

Konkret widmet sich Bábelová therapeutischen Nanomaterialen als neue Form der Heilung. Und selbst wenn in Deutschland die Ausstattung und die finanziellen Möglichkeiten der Labore auf einem anderen Niveau seien, bemerke sie auch in der Slowakei positive Veränderungen. Deshalb wolle sie auch nach dem Ende des Projekts weiter in ihrem Land forschen, so Bábelová.

Das EU-kofinanzierte Projekt SAPRO läuft noch bis Ende 2018. Die SAV arbeitet daher bereits an einem ähnlichen Folgeprojekt, das im Rahmen des EU-Programms für Forschung und Innovation Horizon 2020 verwirklicht werden soll.

Quelle: TASR

Jürgen Rendl Foto: TASR

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