Guardian: Bratislava nicht mehr im Schatten Wiens

Guardian: Bratislava nicht mehr im Schatten Wiens

Bratislava stehe nicht mehr im Schatten von Wien, Budapest oder Prag. Es habe die trübe Reputation aus der Zeit des Kommunismus abgeschüttelt und seine Position im Herzen Mitteleuropas wieder entdeckt. So schreibt die britische Tageszeitung Guardian in ihrem Artikel „Bratislava im Zentrum der Aufmerksamkeit: Die slowakische Hauptstadt feiert 25 Jahre als Metropole". Das Blatt beschreibt Bratislava als einen Motor der schnell wachsenden slowakischen Wirtschaft, als eine Stadt, in der sich technologische und Medienunternehmen entwickeln, in der immer mehr Touristen eintreffen, um Barockpaläste, märchenhaft gepflasterte Gassen und preisgünstige Bars zu genießen.

Der Guardian schreibt auch über der Bauboom in Bratislava: „Nicht alle Bauten sind willkommen. Die Einwohner beschweren sich, dass die Grünflächen verschwinden und die falsch geplante Bauentwicklung einen Druck auf die Infrastruktur ausübt. Die Vernachlässigung der öffentlichen Räume aus der Zeit des Kommunismus und der Abriss des größten Teils des jüdischen Viertels hinterließen ein schädliches Erbe. Ebenso wie in anderen Städten verdrängte die Gentrifizierung die alternative Kultur."

Wie die britische Tageszeitung betont, halten die Einwohner Bratislavas den Verkehr für das größte Problem. Sie erwähnt unter anderem die U-Bahn, die in Bratislava zwar geplant, deren Projekt jedoch nach der Samtenen Revolution verworfen wurde. Positiv wird im Artikel die Verlängerung der Straßenbahn in den Stadtteil Petržalka geschätzt, obwohl die Strecke bisher bereits kurz nach der Brücke über die Donau endet. Laut Guardian seien die besten Radwege gerade rund um diesen Stadtteil zu finden, der einst als ein multiethnisches Dorf mit Obstgärten bekannt war. In den 1990er Jahren wurde Petržalka „Bronx" genannt und war wegen Drogenproblemen berüchtigt. Guardian zufolge sei es aber heute einer der grünsten Stadtteile mit einem guten Zugang zum Stadtzentrum.

Trotz aller Verkehr- und Parkplatzprobleme seien sich die Einwohner einig, dass die Stadt sehr lebenswert sei, heißt es im Artikel. „Bratislava setzt auf seine multikulturelle Vergangenheit. Obwohl dies von einigen nur als ein Marketing-Trick wahrgenommen wird, ist die reiche Geschichte der Stadt eine der Triebfedern des Tourismus", so der Guardian.

Quelle: TASR

Jana Hrbeková, Foto: Flickr.com/Miroslav Petrasko

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