GLOBSEC warnt vor Schwächen der NATO

GLOBSEC warnt vor Schwächen der NATO

Die NATO müsse effektiver und schneller agieren können, betonen die Sicherheitsanalytiker von GLOBSEC. Die slowakische NGO bereitete einen Bericht über die Schwächen der Nordatlantischen Allianz vor. Nächste Woche soll über sie und über die möglichen Lösungen der bestehenden Probleme in Brüssel beim Treffen der Verteidigungsminister der NATO-Mitgliedsländer diskutiert werden. Seit mehreren Jahren sind sich Sicherheitsexperten dessen bewusst, dass sich die Lage innerhalb des von der NATO kontrollierten Gebietes wesentlich verändert hat, vor allem nach der Annexion der Krim durch Russland. GLOBSEC-Analytiker sind davon überzeugt, dass das strategische Konzept der NATO überarbeitet werden müsse. Dies bestätigte auch der Präsident der NGO, Róbert Vass: „Das bestehende Konzept aus dem Jahr 2012 ist nicht mehr aktuell, denn die Lage hat sich seitdem dramatisch verändert. Man muss vor allem die Russland-Strategie neu definieren. Einerseits wollen wir die Ostflanke der NATO verstärken, andererseits soll aber auch das Risiko eines Konfliktes verringert werden, wozu ein offener Dialog notwendig ist."

GLOBSEC schlägt außerdem vor, dass die Allianz ein Exzellenzzentrum im Bereich künstliche Intelligenz errichte. Der Cyberspace ist seit 2016 offiziell als eine Domäne der Kriegsführung anerkannt und solle nicht unterschätzt werden. Róbert Vass: Wir beobachten, dass man in Russland und China immer mehr Mittel in die Entwicklung künstlicher Intelligenz steckt. Die Investitionen in diesem Bereich wachsen dort deutlich schneller als in Europa oder in den USA. Dies stellt eine große Bedrohung dar."

Der slowakische Botschafter bei der NATO, Radovan Javorčík, hält die Verbesserung der Reaktionsfähigkeit für die wichtigste Empfehlung. Sich schnell und koordiniert entscheiden zu können, sei besonders bei Cyberangriffen erforderlich: „Wenn jemand etwa in die Computer der Slowakischen Nationalbank einbrechen würde, was zwar nur wenig wahrscheinlich, aber dennoch möglich ist, könnte es sehr schnell sehr breite Auswirkungen haben. Derzeitig sind wir nicht fähig, rasch und auf allen Ebenen auf solch einen Vorfall zu reagieren."

Der Bericht der NGO GLOBSEC wird nächste Woche in Brüssel im Rahmen des regulären Treffens der NATO-Verteidigungsminister besprochen.

Quelle: RTVS


Juraj Pavlovič, Foto: AP/SITA

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