Gewerkschaft meldet Streikbereitschaft bei KIA in Žilina

Gewerkschaft meldet Streikbereitschaft bei KIA in Žilina

Die Gewerkschaft der Metaller KOVO hat am Dienstag die Streikbereitschaft für das KIA-Werk in Žilina angekündigt. Den Gewerkschaftern war es im Zuge fünfmonatiger Verhandlungen mit dem Mangement der slowakischen Niederlassung des Autokonzerns nicht gelungen, eine Einigung über eine Änderung des Kollektivvertrags zu erzielen.

Laut dem Gewerkschaftsvertreter im Autowerk Žilina, Miroslav Chládek, fordere man eine monatliche Lohnerhöhung um 84 Euro, das Werksmanagement wolle hingegen durchschnittlich nur 70 Euro mehr gewähren. Die Gewerkschafter wollen bis Freitag den Mitarbeitern erklären, warum sie nicht auf das Angebot des Unternehmens eingegangen sind. Neben der Lohnerhöhung fordert man auch eine Verlängerung der Gültigkeit des Kollektivvertrags und die Gewährung von Zusatzurlaub für langjährige Mitarbeiter. Nun will auch die Unternehmensleitung die Stimmung unter den Mitarbeitern ergründen. Jozef Bačé, Unternehmenssprecher von KIA Slovakia: „Aufgrund des geringen Unterschieds zwischen dem Angebot des Unternehmens und den Forderungen der Gewerkschaft hat sich die Werksleitung entschlossen, die Mitarbeiter direkt zur Art der Lohnerhöhung zu befragen."

Die Gewerkschafter erwarten von der Werksleitung bis Freitag ein neues Angebot. Über dieses wolle man gegebenenfalls bei einer Sitzung am Sonntag verhandeln, so Gewerkschaftsvertreter Miroslav Chládek: „Sollte der Vorschlag so gestaltet sein, dass ihn die Mitgliederversammlung ablehnt, so werden wir bereits über konkrete Schritte des Streiks entscheiden."

Einem Streik muss allerdings die absolute Mehrheit der Mitarbeiter zustimmen. Die Kernbelegschaft von Kia Slovakia bilden in Žilina 3.600 Mitarbeiter, von denen rund 900 auch Mitglieder der Gewerkschaft sind. Zur Mobilisierung hat diese für Freitag in Žilina einen Marsch für faire Löhne angesetzt.

Im Juni des Vorjahres haben die Beschäftigten von Volkswagen Slovakia nach sechs Tagen Streik eine Lohnerhöhung durchgesetzt. Dies war der erste Streik in einem großen Autowerk in der Slowakei, die gemessen an der Einwohnerzahl weltweit die meisten Autos produziert.

Quelle: RTVS


Jürgen Rendl, Foto: TASR

Živé vysielanie ??:??

Práve vysielame