Luftstreitkräfte entscheiden über neue Düsenjäger

Luftstreitkräfte entscheiden über neue Düsenjäger

In wenigen Monaten wird entschieden, welche Düsenjäger künftig den slowakischen Luftraum bewachen werden. Den Luftstreitkräften stehen zwei Maschinen zur Auswahl: die schwedische JAS 39 Gripen und die F-16 des US-amerikanischen Lockheed Martin.

Die F-16 ist ein Klassiker unter den Mehrzweckkampfflugzeugen. In verschiedenen Versionen wird sie seit den 1970ern gebaut. Neben den USA nutzen sie die Luftstreitkräfte dutzender Länder. Mehr als 5.000 von ihnen gingen bereits vom Band. Gripen ist jünger als die F-16 und kam erst Ende der 1990er Jahre zum Einsatz. Seitdem konnte Saab rund 260 Maschinen dieses Typs verkaufen. Sowohl die Gripen als auch die F-16 sind laut Experten hochwertige Flugzeuge, der schwedische Abfangjäger fliegt bereits in Tschechien oder in Ungarn. Der Vorteil der Gripen liege laut Saab vor allem in seinem verhältnismäßig niedrigen Preis.

Das Verteidigungsministerium plant, etwas mehr als eine Milliarde Euro in die Anschaffung neuer Düsenjäger zu investieren. Sicherheitsanalytiker erwarten, dass die schwedischen Maschinen diesen Rahmen nicht sprengen sollten, bei den amerikanischen Düsenjägern sei dies jedoch sehr wahrscheinlich. Jaroslav Naď etwa betont, dass das Verteidigungsressort noch vor der tatsächlichen Entscheidung die Angebote mit dem Finanzministerium konsultieren solle. Das dortige Institut „Wert fürs Geld" beschäftige Experten, die mitbestimmen können, welches Angebot von Vorteil wäre: „Die Experten des Instituts haben sich der nötigen Sicherheitsüberprüfung unterzogen und sind sicherlich fähig, eine eingehende Analyse durchzuführen. Zumindest in dem Umfang, der für die Regierung ausreichend wäre. Es müsste sich um eine komplexe Studie handeln, ohne vorher festgelegte Kriterien, die nur das erwartete Ergebnis bestätigen würden.

Gegenwärtig verfügen die slowakischen Luftstreitkräfte über russische Überschall-Düsenjäger. Die Maschinen des Typs MIG-29 sind jedoch veraltet und ihr Wartungsvertrag läuft 2019 aus. Nach Angaben des schwedischen Herstellers könnten die neuen Gripen in 18 Monaten geliefert werden. Falls man sich für die F-16 entscheiden sollte, kämen diese erst 2022 in die Slowakei. Die Entscheidung über die neuen Düsenjäger ist dementsprechend auch eine Entscheidung darüber, wie lange das Land noch von russischer Militärtechnik abhängig ist.

Quelle: RTVS


Juraj Pavlovič, Foto: AP/TASR

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