Die Slowakei stehe vor großen Herausforderungen, um bei der Wiederverwertung von Hausmüll mit anderen EU-Ländern gleichzuziehen. Dies verkündeten am Mittwoch slowakische Europaabgeordnete, nachdem das Europäische Parlament Gesetzesentwürfe im Bereich Kreislaufwirtschaft verabschiedet hatte. Miroslav Mikolášik, Mitglied des Ausschusses für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (ENVI) machte auf Angaben des europäischen Statistikamtes Eurostat aufmerksam. Laut denen recyceln die Slowaken nur 15 Prozent ihres Hausmüll: „Die 15 Prozent sind dramatisch wenig. Somit sind wir fast Schlusslicht der EU. So schaffen wir es wahrscheinlich nicht einmal bis 2030, andere EU-Länder aufzuholen."
Im Jahr 2030 sollten die EU-Länder nach der Empfehlung der Europäischen Kommission mindestens 60 Prozent Hausmüll wiederverwerten. Mikolášik bemerkte, dass der Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit vorschlägt, den Entwurf der Kommission noch zu übertreffen und in der Richtlinie eine 70-prozentige Wiederverwertung zu verankern: „In der Slowakei landet der größte Teil des Hausmülls noch immer auf Müllhalden. Das Ziel für die Zukunft ist es, höchstens 10 Prozent der Abfälle zu lagern. Im Abfall befinden sich viele Materialien, die man rückgewinnen und wiederverwenden kann."
Laut des slowakischen Europaabgeordneten kann die Wiederverwertung der Abfälle für Europa wirtschaftlich interessant sein. Er hofft, dass auch neue Technologien die Verarbeitung des Mülls verbessern: „Gerade in diesen Tagen haben britische und amerikanische Wissenschaftler Bakterien und Enzyme entdeckt, die Plastik auf eine natürliche, biologische Weise zersetzen können." Mikolášik meint, dass die Slowakei ihren Bürgern die Vorteile der Kreislaufwirtschaft umfassend näherbringen und die Mülltrennung besser erklären müsse.
Quelle: TASR
