Erste Donau-Dampfschifffahrt auf Gedenkmünze

Erste Donau-Dampfschifffahrt auf Gedenkmünze

Am 22. Mai wurde im Verkehrsmuseum in Bratislava eine neue Sammlermünze präsentiert. Sie ist dem 200. Jubiläum der ersten Dampferfahrt auf der Donau in Bratislava gewidmet. Die silberne Münze im Nominalwert von 10 Euro wurde in der Münzanstalt Kremnica geprägt. An der Vorstellung der Münze anlässlich deren Verkaufsstartes nahmen Vertreter der Münzanstalt, des Verkehrsmuseums des Slowakischen Technischen Museums sowie der Nationalbank der Slowakei teil.

Wie Milan Kubík von der Münzanstalt sagte, ging der Siegerentwurf des Bildhauers Zbyněk Fojtů aus einem öffentlichen anonymen Wettbewerb hervor. Eine Fachjury wählte ihn unter neun Kunstwerken von acht Künstlern aus. Auf der Vorderseite der Münze ist das detaillierte technische Schema einer Dampfmaschine abgebildet. Auf der Rückseite ist eine historische Ansicht von Bratislava zu sehen und im dessen unteren Teil befindet sich der aus der Vogelperspektive abgebildete Dampfer Carolina.

Die Donau wurde bereits seit der jüngeren Steinzeit regelmäßig befahren. In bestimmten Geschichtsperioden, zum Beispiel in der Römerzeit und im Hochmittelalter, erreichte der Donauhandel eine große wirtschaftspolitische Bedeutung.

Unter slowakischen Bedingungen hatte die Donau eine Schlüsselposition in der Entwicklung des Wassertransports. Flussabwärts wurde nach Süden vor allem Holz, Eisen und Getreide transportiert, in der entgegengesetzten Richtung waren es überwiegend orientalische Waren. Bis zum 19. Jahrhundert war jedoch die Schifffahrt durch verschiedene Probleme gekennzeichnet. Besonders anspruchsvoll war die Fahrt stromaufwärts und die Schiffe mussten vom Ufer aus sogar mithilfe von Menschen und Tieren geschleppt werden. Wegen Anschwemmungen waren mehrere Abschnitte der Donau nicht schiffbar und die Reeder wurden von Überfällen bewaffneter Banden bedroht.

Die beginnende Industrialisierung Ende des 18. Jahrhunderts brachte auch eine Modernisierung der Donauschiffahrt mit sich. Der Durchbruch in der Geschichte der Schifffahrt ereignete sich im 19. Jahrhundert aufgrund des markanten Aufschwungs des Dampfantriebs und der systematischen Regulierung von Fließgewässern. Die erste Fahrt des Dampfers Carolina auf der Donau in Bratislava fand am 2. September 1818 statt, sodass man dieses Jahr deren 200. Jubiläums gedenkt. Die Entfernung flussabwärts von Wien nach Preßburg überwand er in drei Stunden. Am nächsten Tag konnten Hunderte von Bewohnern und Enthusiasten beobachten, wie der Dampfer mit einem Schleppboot flussabwärts und
-aufwärts fuhr, mehrere Umkehrmanöver machte und schließlich gegen Mittag in Richtung Komárno und Pest ablegte.

Der Dampfer Carolina wurde von Antal Bernhard entworfen und in Wien gebaut. Der hölzerne Raddampfer war 15 Meter lang, 3,5 Meter breit und 2,3 Meter hoch. Er hatte 24 PS und stromaufwärts konnte er bis zu 45 Tonnen Fracht schleppen. Mit dem Dampfer Carolina wurde die Ära der Dampfschifffahrt auf der Donau gestartet und mit der Gründung der Donau-Dampfschifffahrtgesellschaft fortgesetzt.

Quelle: TASR


Ľubica Tvarožková, Foto: NBS

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