Alte Apfelsorten als Brücke zwischen Menschen

Alte Apfelsorten als Brücke zwischen Menschen

In der nordostslowakischen Gemeinde Sveržov ist man schon seit einiger Zeit bemüht, für die Region typische, alte Obstsorten zu schützen und erhalten. Dafür hat man nun ein Projekt gestartet, das dieses Anliegen auch mit einer sozialen Dimension verbindet. Die Gemeinde will nämlich in den nächsten Jahren zwei Obstgärten einrichten, die den Ortskern mit der Romasiedlung verbinden sollen. Man wolle damit auch die Bewohner des Orts zusammenbringen, so Pavol Ceľuch, Bürgermeister von Sveržov. Derzeit befinde man sich noch in der Phase der Sammlung traditioneller Obstsorten aus dem Genpool, die von den Einwohnern selbst gespendet werden. Mittlerweile sind bereits rund 30 heimische Sorten eingelangt. In der Vergangenheit wurden in der Umgebung von Sveržov vor allem Pflaumen, Äpfel, Birnen und Kirschen angebaut. In dieser ersten Etappe des Projekts wolle man sich aber auf Apfelbäume konzentrieren, erläutert Ceľuch. Er könne sich jedoch vorstellen, in Zukunft auch andere Sorten in den Garten zu integrieren, womit schrittweise ein richtiger Obstpark entstehen könne.

So soll etwa auf den Hängen am Ortsrand die alte Tradition des Pflaumenanbaus wiederbelebt werden. Neben Äpfeln sei Sveržov früher gerade für seine Pflaumen bekannt gewesen, so Ceľuch. Er habe dafür bereits Vereinbarungen mit der örtlichen landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft getroffen, die für den Ackerbau weniger geeignete Flächen für den Obstbau zur Verfügung stellen wird.

Einige der örtlichen Roma haben bereits bei der Vorbereitung des Obstgartens Arbeit gefunden. Wie Bürgermeister Ceľuch erklärt, gehe es bei dem Projekt neben dem Erhalt alter Obstsorten auch um die Wiederbelebung traditioneller Gartenarbeit. Schließlich liege die Zukunft des Orts auch darin, den Nachkommen beizubringen, sich um den Obstgarten zu kümmern. Die Früchte der Arbeit und letztlich auch der Bäume seien für alle Einwohner bestimmt.

Das Projekt wird im Rahmen des EU-Interreg Programms in Zusammenarbeit mit der polnischen Gemeinde Lipinki gefördert. Im Rahmenprogramm 'Natur und Kultur verbinden uns' erhält die Gemeinde Sveržov dafür rund 45 000 Euro.

Quelle: TASR


Jürgen Rendl, Foto: TASR

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