Neue Chancen für Medizinstudium in der Slowakei

Neue Chancen für Medizinstudium in der Slowakei

Zwei Millionen Euro - das sind die voraussichtlichen Kosten, die aktuell für die Steigerung der Studentenzahlen an medizinischen Fakultäten der Slowakei aufgewendet werden. Damit soll dem Fachkräftemangel in diesem gesellschaftlich wichtigen Bereich entgegengewirkt werden. Die Fakultäten erhalten die zusätzlichen Finanzmittel bereits noch bis zum Beginn des neuen Studienjahres. Der slowakische Premiermister Peter Pellegrini äußert sich zuversichtlich:

„185 zusätzliche Interessenten, die Medizin studieren wollten, bekommen die Chance, jetzt noch zum neuen Studienjahr ihr Wunschstudium anzufangen."

Die slowakische Gesundheitsministerin Andrea Kalavská verhandelt derzeit auch über eine mögliche Erhöhung der Kapazitäten in weiteren medizinischen Fachrichtungen der Medizinischen Universität:

„Wir können das nicht von heute auf morgen lösen. Wir nehmen das aber in Angriff, indem wir die Zahl der Studierenden erhöhen."

An der medizinischen Fakultät der Comenius-Universität in Martin sind nach Meinung des Dekans Ján Danko genügend Kapazitäten vorhanden, worüber sich auch diejenigen freuen werden, die zunächst unter den Leistungsanforderungen gelegen hatten. Die Qualität der künftigen Studenten könne somit allerdings auch Zweifeln unterworfen werden. Regierungschef Peter Pellegrini meint deshalb, dass nur solche Bewerber aufgenommen werden sollten, die nur wegen mangelnder Kapazitäten eine Ablehnung erhalten hatten und nicht wegen mangelnder Leistungen:

„Es darf natürlich nicht sein, dass wir es einem durchschnittlichen Schulabgänger ermöglichen - und dafür sogar noch Geld ausgeben -, dass er einfach so Arzt werden kann."

Innerhalb kurzer Zeit sei es jedoch möglich, vertretbare Maßstäbe einzuhalten, versicherte dazu der Dekan der Universität in Martin. Analytikern zufolge sei es ebenfalls wichtig, zu bedenken, dass gerade die frisch approbierten Mediziner oftmals direkt ins Ausland gehen. Auch Universitätsvertreter sind skeptisch, ob selbst erhöhte Medizinerzahlen dem Problem des sogenannten Brain Drain ausreichend entgegenwirken können. Der Mangel an medizinischem Fachpersonal bleibt also trotz der gestiegenen Chancen für Studienbewerber ein brisantes Thema.

Quelle: RTVS



Kay Zeisberg, Foto: TASR

Živé vysielanie ??:??

Práve vysielame