Präsidenten Kiska und Zeman auf den Spuren von Masaryk

Präsidenten Kiska und Zeman auf den Spuren von Masaryk

Zu einem besonderen Treffen der Präsidenten der Slowakischen Republik, Andrej Kiska, und der Tschechischen Republik, Miloš Zeman, kam es am zurückliegenden Wochenende. Aus Anlass des 100. Jahrestages der Gründung des ersten tschechoslowakischen Staates reisten die beiden Staatsoberhäupter mit einem Sonderzug. Die Waggons hatte bereits der erste gemeinsame Präsident Tomáš Garrigue Masaryk benutzt. Die symbolische Zugfahrt ging von Masaryks offiziellem Geburtsort Hodonín, am Fluss March in Mähren direkt gegenüber der Slowakei gelegen, nach Topoľčianky, wo sich Masaryks slowakischer Sommersitz befand. Präsident Kiska betonte während der Zugfahrt gegenüber RTVS:

„Die Aufgaben, vor denen damals Masaryk und auch Štefánik standen, waren gewaltig. Masaryks Reise in die USA, sein seit 1914 andauernder Kampf für die Entstehung der Tschechoslowakei - das war eine große Leistung. Ähnlich bei Štefánik, der die Legionen aufgebaut hat. Erst dadurch konnten wir zeigen, dass wir - Tschechen und Slowaken - es schaffen, eine gemeinsame Identität und unseren eigenen Staat aufzubauen."

Bei hochsommerlichen Temperaturen hatten die Politiker ihre Sakkos abgelegt und genossen die Fahrt mit dem schönen alten Zug bei leicht geöffneten Fenstern. Neben dem slowakischen saß der tschechische Präsident. Miloš Zeman hob die Leistung der beiden einstigen Gründungsfiguren und die historische Dimension der damaligen Geschehnisse hervor:

„Die Geschichte kennt eigentlich kein ‚Hätte-Wäre-Wenn', aber es gab immerhin ein Manifest des österreichischen Kaisers Karl, der eine bundesstaatliche Neuordnung angeboten hatte. Und wer weiß - wäre das Manifest ein halbes Jahr zuvor erklärt worden, hätte man es ernst nehmen können."

Ebenfalls im Zeichen des 100jährigen Geschichtsereignisses stand auch das alljährliche Treffen von Slowaken und Tschechen auf dem Berg Veľká Javorina - eine Tradition, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Bis Herbst soll ein neuer Lehrpfad das tschechische Kunovice mit dem slowakischen Lubina verbinden - der sogenannte Dichterweg, der mit Textfragmenten der Schriftstellerinnen und Schriftsteller der Region gedenkt. Am Samstag wurde die erste Tafel feierlich enthüllt.

Quelle: RTVS


Kay Zeisberg, Foto: SITA

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