Am Mittwoch feiert der Nationalrat der Slowakischen Republik sein 170. Gründungsjubiläum. In seiner ersten Phase bildete dieser das zentrale Repräsentationsorgan des slowakischen Volks. Im Zentrum standen dabei die Selbstbestimmung, die Kodifizierung der slowakischen Sprache und die Bestrebungen um die Gründung eines eigenen Staats. Im Juni des Revolutionsjahres 1848 begannen führende Vertreter der slowakischen nationalpolitischen Bewegung mit den Vorbereitungen für den ersten bewaffneten Volksaufstand der Slowaken. Ende August jenes Jahres trafen sich dessen wichtigste Organisatoren in Wien und Anfang September trat zum ersten Mal der Slowakische Nationalrat in Erscheinung. Der offizielle Akt seiner Gründung erfolgte allerdings erst später. Bekannt sind die Kundgebungen von Mitgliedern des Nationalrats gegenüber den Bevölkerungen Wiens und Bratislavas, den ungarischen Ruthenen, sowie den tschechischen, mährischen, slowakischen, italienischen und rumänischen Soldaten Mitte September. Die eigentliche Gründungsversammlung erfolgte dann am 15. und 16. September 1848. Sie fand unter der Leitung von Ľudovít Štúr, Jozef Miloslav Hurban und Michal Miloslav Hodža in einem Wiener Gasthaus statt. Die erste Sitzung des Slowakischen Nationalrats fand am 19. September 1848 im westslowakischen Myjava statt.
Nach der Niederschlagung des Aufstands im Herbst 1849 löste sich der Nationalrat allerdings wieder auf.
Der heutige Nationalrat der Slowakischen Republik ist ein Einkammerparlament mit 150 Abgeordneten und der einzige Träger der legislativen Gewalt in der Slowakei. Bis zum 30. September 1992 hieß das Parlament „Slowakischer Nationalrat".
Die Feierlichkeiten anlässlich der Gründung des ersten slowakischen Nationalrats finden am Mittwoch in Myjava statt.
Quelle: TASR
