Arbeitsmarkt öffnet sich für ausländische Fachkräfte

Arbeitsmarkt öffnet sich für ausländische Fachkräfte

Die Arbeitslosenrate liegt gegenwärtig in der Slowakei bei rund 5,5 Prozent. Dies ist einerseits sehr erfreulich, andererseits beschweren sich die Unternehmen langfristig über einen Mangel an Fachkräften. Das Arbeitsministerium stellte nun neue Regeln vor, die es ihnen ermöglichen sollen, mehr ausländische Arbeiter zu beschäftigen. Die Gewerkschaften warnen allerdings, dass dadurch die Löhne langsamer steigen werden.

Viele Unternehmen müssen aufgrund fehlender Arbeitskräfte Aufträge ablehnen. Sie rufen danach, auch Menschen aus den Nicht-EU-Ländern beschäftigen zu können. Eine neue Strategie des Arbeitsministeriums soll dies nun ermöglichen und auch den bürokratischen Aufwand senken. Denn üblicherweise dauert es rund 90 Tage lang, bis ein ausländischer Arbeiter alle Formalitäten bei der Fremdenpolizei abschließt. Arbeitsminister Ján Richter zufolge könnte diese Zeit künftig auf 30 Tage verkürzt werden: „Das Innenministerium und die Fremdenpolizei müssen nun sagen, was sie alles dafür benötigen. Es bestehen Sicherheitsrisiken, wenn vermehrt Arbeitskräfte aus den Drittländern in das Land kommen. In manchen Fällen wird auch der Geheimdienst in den Beurteilungsprozess miteinbezogen."

Die Arbeitgeber machen hierbei darauf aufmerksam, dass in im EU-Durchschnitt die Ausländer rund 8 Prozent aller Arbeitskräfte ausmachen. In der Slowakei sind es derzeit lediglich 0,3 Prozent. Die Industrie brauche sie als eine Notlösung, meint der Präsident der Union der Arbeitgeber, Miroslav Kiráľvarga: Es melden sich vor allem Bauunternehmen, dass ihnen Fachkräfte fehlen. Dasselbe gilt jedoch auch für den Maschinenbau und die Automobilherstellung. Der IT-Bereich leidet ebenso an diesem Mangel."

Die Arbeitgeber geben zu, dass im Falle einer weiteren Wirtschaftskrise gerade die ausländischen Arbeiter als erste entlassen werden würden. Die Gewerkschaften befürchten aber, dass die billigeren ausländischen Arbeitskräfte bereits jetzt slowakische Arbeiter ersetzen oder das Lohnwachstum wesentlich verlangsamen könnten.

Quelle: RTVS



Juraj Pavlovič, Foto: TASR

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