Neue Erkenntnisse im Kuciak-Mord

Neue Erkenntnisse im Kuciak-Mord

Die Beweise, die die Polizei gegen die Festgenommenen im Fall Kuciak hat, seien „sehr stark". Dies meinte Generalstaatsanwalt Jaromír Čižnár am Montag auf einer Pressekonferenz, auf der das Ermittlerteam neue Erkenntnisse vorstellte. 70.000 Euro soll der Mord an dem Enthüllungsjournalisten gekostet haben, davon soll die Auftraggeberin 50.000 Euro bar bezahlt haben und für 20.000 Euro sollen Schulden erlassen worden sein. Wann die Ermordung Ján Kuciaks in Auftrag gegeben wurde, wollte das Ermittlerteam nicht präzisieren. Auftraggeberin des Mordes soll Alena Z. sein, eine Dolmetscherin aus dem südslowakischen Komárno. Ihr Name taucht im Handelsregister bei mehreren Firmen auf, die Teilhaber aus Italien haben. Die Frau wurde letzte Woche in ihrem Haus in Komárno festgenommen. Der Anwalt der Familie Kuciak Daniel Lipšic:

„Es ist immer noch die Frage, wer der Hauptauftraggeber war - also die Person oder Personen, die über die Ermordung Ján Kuciaks entschieden haben. Es ist noch nicht klar, ob sie aus Rache oder Angst gehandelt haben."

Die beschuldigte Alena Z. soll mit dem kontroversen Unternehmer Marián Kočner zusammengearbeitet haben. Der sitzt derzeit wegen Wechselbetrugs im Gefängnis. Die Tochter der Beschuldigten soll außerdem gesagt haben, dass der Unternehmer ihr Taufpate sei. Ján Kuciak schrieb in seinen Artikeln auch über verdächtige Überweisungen von Marián Kočner. Der zuständige Staatsanwalt:

„Derzeit äußern wir uns nicht zur Person Marián Kočner als möglichen Auftraggeber."

Der Mord an der Verlobten des Journalisten Martina Kušnírová sei nicht geplant gewesen. Die Todesschüsse soll Tomáš S. abgegeben haben. Dabei handelt es sich um einen ehemaligen Ermittler der Polizei, der auch eine Ausbildung für Personenschutz in Polen durchlaufen haben soll. Sein Fahrer soll am Mordabend sein Cousin Miroslav M. gewesen sein, ein ehemaliger Soldat. Die Verbindung zwischen ihnen und der Auftraggeberin soll Zoltán A. hergestellt haben, ein Unternehmer aus der Nähe von Komárno. Er soll der einzige sein, der bislang mit der Polizei zusammenarbeitet. Schon einen Monat vor der Festnahme sollen alle vier Personen von der Polizei überwacht worden sein. Generalstaatsanwalt Jaromír Čižnár:

„Wir wollen noch mehr Schritte unternehmen. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass weitere Personen festgenommen werden. Details können und wollen wir ihnen in diesem Moment aber nicht verraten."

Quelle: RTVS


Katrin Litschko, Foto: TASR

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