Drei Staatsoberhäupter für ein gemeinsames Europa

Drei Staatsoberhäupter für ein gemeinsames Europa

„Kein Land ist in der Lage, die Probleme der EU im Alleingang zu lösen, so etwas schaffen wir nur gemeinsam. Wir sollten keine Angst davor haben, zu sagen: Ja, ich bin ein stolzer Europäer!" Dies erklärte Präsident Andrej Kiska am Dienstag in einem Gespräch mit seinen deutschen und österreichischen Amtskollegen, Frank Walter Steinmeier und Alexander Van der Bellen. „Die Zukunft Europas" lautete der Titel der Veranstaltung an der Wiener Wirtschaftsuniversität. Und ganz in diesem Sinne sprachen sich die drei Staatsoberhäupter auch dafür aus, in der EU nach gemeinsamen Lösungen für globale Herausforderungen zu suchen.

Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnte allerdings davor, dass die Europäische Union etwa in der medialen Berichterstattung viel zu oft mit Problemen verbunden werde. Es werde häufig über Europa berichtet, wenn Dinge schiefliefen oder Einigungen scheiterten, jedoch erfahre man meist zu wenig über die Normalität in Europa, in der viel mehr funktioniere, als die meisten wahrhaben wollten oder wissen könnten. Dabei betonte Steinmeier, dass es Deutschland nicht gut gehen könne, wenn es Europa schlecht gehe. Schließlich sollte niemand glauben, dass es einfacher werde, wenn wir nicht versuchten, die Dinge europäisch zu lösen.

Für das österreichische Staatsoberhaupt Alexander Van der Bellen sei etwa eine „freiwillige Verzwergung" das Letzte, was Europa brauche. Schließlich handle es sich bei nationaler Souveränität, wie sie von manchen Politikern beschworen werde, im 21. Jahrhundert zumindest für europäische Staaten um eine Illusion. Dabei unterstrich Van der Bellen auch, dass gemeinsames Handeln in vielen Bereichen unerlässlich, aber nicht einfach herzustellen sei.

Die drei Präsidenten richteten sich auch mit Appellen an die Studenten, die das Gespräch vor Ort an der Wiener Wirtschaftsuni verfolgten. Wie der slowakische Präsident Andrej Kiska bemerkte, brauche die europäische Idee mehr denn je starke Fürsprecher, auf europäischer wie auf nationaler Ebene. Und damit meinte er auch die anwesenden Studenten, denn schließlich ginge es vor allem um deren Zukunft.

Quelle: TASR

Jürgen Rendl, Foto: Prezident.sk

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