Die Einführung des Pfandsystems auf PET-Flaschen in der Slowakei bekommt reale Konturen. Umweltminister László Sólymos erklärte am Mittwoch, dass das Ministerium die Vorbereitungen dafür schon gestartet habe: „Bisher wurde eine interne Arbeitsgruppe gegründet, die für die Einführung des Systems zuständig ist. Außerdem habe ich Verhandlungen mit den Handelsketten in der Slowakei sowie mit den Herstellern von PET-Flaschen und Dosen begonnen."
Auf den slowakischen Markt kommen jährlich 1,1 Milliarden PET-Flaschen und etwa 350 bis 400 Tausend Getränkedosen. Wiederverwertet werden etwa 60 Prozent davon. Das Ministerium verspricht sich von der Einführung des Pfands eine mehr als 90-prozentige Wiederverwertung: „Die jährliche Differenz zwischen der jetzigen und der erwarteten Anzahl von wiederverwerteten Flaschen könnte den Freiheitsplatz in Bratislava auf eine Höhe von 22 Metern füllen."
Minister Sólymos rechnet damit, dass das Pfandsystem dem Staat und den Selbstverwaltungen Kosten für die Reinigung der Städte und der Natur sowie für die Lagerung erspart und etwa 300 Arbeitsplätze schafft. Der Entscheidung über die Einführung des Pfands ging eine Analyse voraus, die das Institut für Umweltpolitik ausarbeitete. Die mit der Einführung des Systems erwarteten Kosten schätzt das Ressort auf 80 Millionen Euro. Der größte Teil davon soll in den Kauf von Pfandeinrichtungen gehen, informierte der Direktor des Instituts, Martin Haluš: „Für etwa 60 Millionen sollen Pfandautomaten gekauft werden. Die Betriebskosten schätzen wir auf etwa fünf Millionen Euro jährlich."
Das Pfand auf PET-Flaschen wurde bisher in acht EU-Ländern eingeführt. Minister Sólymos will, dass die Slowakei das erste Land in der Region wird, die das Pfand in die Praxis einführt. Es soll sich bei PET-Flaschen auf 12 Cent, bei Getränkedosen auf 10 Cent belaufen. Noch einmal Martin Haluš: „Unser Ziel ist es, einen mindestens 90-prozentigen Rücklauf von Flaschen und Dosen zu erreichen. Das Pfand kann durchaus auch erhöht oder gesenkt werden."
Quelle: TASR
