Hauptbahnhof Bratislava zur Eishockey-WM nur teilweise erneuert

Hauptbahnhof Bratislava zur Eishockey-WM nur teilweise erneuert

Der Hauptbahnhof der slowakischen Hauptstadt Bratislava entspricht schon seit Jahren nicht den Anforderungen an einen modernen und benutzerfreundlichen Knotenpunkt. Der slowakische Premierminister Peter Pellegrini hatte bereits im August 2018 im Zusammenhang mit der bevorstehenden Eishockey-Weltmeisterschaft, die im Mai 2019 in Bratislava und Košice stattfinden wird, eine Finanzspritze in Höhe von 2,8 Millionen Euro für die Modernisierung und Instandsetzung des Bahnhofs in Aussicht gestellt. Unter anderem sollte auch die äußere Hülle des Frontgebäudes aus den 1980er Jahren erneuert werden. Auch der historische Gebäudeteil von 1871 hat Sanierungsbedarf. Verkehrsminister Árpád Érsek räumte nun mit Blick auf das große internationale Sportereignis ein: "Wir sind nur zum Teil vorangekommen. Wir schaffen es jetzt bestimmt nicht mehr, aber es werden solche Prozesse in Angriff genommen, die bis Mai realistisch sind."

Der neue Plan sieht vor, dass das Bahnhofsgebäude neue Beleuchtung bekommt und gereinigt wird. Zudem soll der Ticketschalterbereich neu gestaltet werden. Die Eisenbahn-Infrastrukturgesellschaft ŽSR betont, dass bereits im Dezember eine Arbeitsgruppe eingerichtet wurde, die den alternativen Plan einer - so wörtlich - „teilweisen visuellen Aufwertung" ausarbeitet. Zum ersten Mal in der Geschichte des Bahnhofs wurden Personenaufzüge für gehbehinderte Personen in Betrieb genommen. Und im September 2018 wurden für knapp eine Million Euro zwei zuvor nicht zugängliche Räume zu Wartesälen umgebaut. Dabei wurden allerdings historische Holztüren entfernt und durch Plastikfabrikate ersetzt sowie Steckdosen zum Laden von Handys oder Notebooks ausgerechnet in dem Raum montiert, in dem Sitzmöglichkeiten fehlen. Dementsprechend kritisch äußerte sich zum aktuellen Zustand der neue Oberbürgermeister von Bratislava, Matúš Vallo: „Es wäre wichtiger, den Bahnhof vor allem für die Einwohner der Stadt besser zu machen. Damit sie sich vor ihren Gästen nicht schämen müssen und auch sich selbst wohlfühlen können."

Der Magistrat der slowakischen Hauptstadt möchte sich deshalb demnächst sowohl mit dem Chef des Infrastrukturunternehmens als auch mit dem Verkehrsminister zusammensetzen. Die Slowakei war bereits 2011 Gastgeber der Eishockeyweltmeisterschaft. Auch damals stand der Bahnhof vor ähnlichen Problemen. Die Besucher konnten dann lediglich einen frisch geputzten Bahnhof mit vielen aufgeklebten Folien mit den Fahnen der teilnehmenden Länder und dem WM-Maskottchen bewundern, aber eine grundlegende Modernisierung der Bahnhofsanlagen und der Umgebung ließ und lässt nach wie vor auf sich warten.

Quelle: RTVS

Kay Zeisberg, Foto: TASR

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