Der stellvertretende Generalstaatsanwalt René Vanek wurde am Dienstag seines Amtes entbunden. Die Entscheidung traf Generalstaatsanwalt Jaromír Čižnár nachdem bekannt geworden war, dass Vanek über Facebook mit Alena Zs. kommuniziert hatte. Alena Zs. wird von der Polizei verdächtigt, den Mord am investigativen Journalisten Ján Kuciak und seiner Verlobten Martina Kušnírová in Auftrag gegeben zu haben.
Wie die Sprecherin der Generalstaatsanwaltschaft, Andrea Predajňová, verlautbaren ließ, betrachte Generalstaatsanwalt Jaromír Čižnár eine solche Handlung als unvereinbar mit der Funktion des stellvertretenden Generalstaatsanwalts. Die Information über den Vorfall habe sich Čižnár von mehreren Seiten bestätigen lassen.
Wie der seiner Funktion enthobene stellvertretende Generalstaatsanwalt Vanek in einer Reaktion bekannt gab, respektiere er die Entscheidung und gestehe seinen Fehler ein: „Es tut mir leid, was passiert ist. Ich habe einen Fehler gemacht und trage dafür die Verantwortung. Natürlich ist es ein Fehler, mit Leuten zu kommunizieren, die man nicht kennt."
Mit der Verdächtigten soll Vanek etwa drei Tage vor einer großen Razzia in Komárno im September des Vorjahres kommuniziert haben. Dabei hat die Polizei Alena Zs. festgenommen und umfassende Beweismittel sichergestellt.
Eine Kommunikation mit Alena Zs. hat mittlerweile auch der Präsident der Selbstverwaltungsregion Bratislava, Juraj Droba, eingestanden. Außerdem wird dem stellvertretenden Parlamentspräsidenten Martin Glváč von der Regierungspartei Smer-SD vorgeworfen, mit der Verdächtigten gechattet zu haben. Dafür wurde er Anfang der Woche etwa vom Chef der Oppositionspartei OĽaNO, Igor Matovič, heftig kritisiert.
Laut Nachforschungen der Tageszeitung Denník N soll Alena Zs. auch mit Parlamentspräsident Andrej Danko und dem Chef der Oppositionspartei Sme Rodina, Boris Kollár, in Kontakt gestanden sein. Die Verdächtigte soll die Kommunikationen mit den genannten Männern überdies archiviert haben.
Quelle: TASR
