Slowakisches Nationaltheater hat neuen Chef

Slowakisches Nationaltheater hat neuen Chef

Ein neuer Generaldirektor wurde durch das Kulturministerium der Slowakei für das Slowakische Nationaltheater ausgewählt und ernannt. Vladimír Antala leitet seit 25. Januar 2019 für vertraglich vorgesehene fünf Jahre das staatliche Mehrspartentheater. Die zuständige Ressortchefin Ľubica Laššáková (Smer-SD) erläuterte die Entscheidung gegenüber der Nachrichtenagentur TASR so:

"Der direkten Einsetzung gingen Gespräche mit einem Expertenrat voraus, den ich vor einem halben Jahr extra eingerichtet hatte, um die Situation im Nationaltheater zu konsolidieren. Ich traf mich auch mit den Chefs der einzelnen künstlerischen Sparten und mit den Gewerkschaftern. Herr Antala kann als langjähriger Ökonom gut mit dem Geld des Theaters wirtschaften."

Im vergangenen August hatte die Ministerin den bisherigen Generaldirektor Marián Chudovský abberufen, weil das Theater unter dessen Leitung wiederholt mit Verlust gewirtschaftet hatte. Der damals als Direktor für Wirtschaft und Technik tätige Vladimír Antala leitete seither bereits interimistisch das SND mit dem Ziel, in Abstimmung mit dem Ministerium die Finanzsituation der Kulturinstitution zu stabilisieren. Der neue Theaterdirektor sagte am vergangenen Donnerstag (24.01.2019) zu seiner Ernennung:

"Es ist eine große Verantwortung und ich möchte mich bei der Frau Ministerin bedanken, aber auch bei den Theaterkollegen. Von den vor einem halben Jahr gesetzten Zielen haben wir die kurzfristigen bereits erreicht. Jetzt kommt die Zeit des langen Atems. Die finanziellen Möglichkeiten müssen mit den künstlerischen Ambitionen in Einklang gebracht werden und es sind technische Probleme zu lösen."

Lob für die Kommunikationsfähigkeit Antalas kam u. a. vom Chef der Musiktheatersparte Rastislav Štúr. Auch die Gewerkschaften und Teile der Mitarbeiter mit eher niedrigen Einkommen, z. B. im Bereich der technischen Werkstätten, zeigten sich optimistisch über die Zukunft des Theaters unter der neuen Leitung. Doch es gibt auch Einwände und Bedenken von Vorständen und Künstlern. So kritisierte der Schauspieldirektor Michal Vajdička gegenüber der Presse vor allem die Art und Weise der Amtseinsetzung des neuen Generaldirektors. Angesichts der Größe und des 20-Millionen-Etats des Nationaltheaters hätte die Stelle des Generaldirektors demokratisch ausgeschrieben werden sollen, anstatt auf intransparente Weise einen verlängerten Arm des Kulturministeriums zu installieren, so Vajdička. Dies wie auch die teilweise ablehnende Haltung in der Öffentlichkeit und in den sozialen Netzwerken dürfte für Vladimír Antala einen nicht ganz einfachen Start im ohnehin von finanziellen und administrativen Problemen geplagten Staatstheater-Betrieb bedeuten.

Quelle: TASR

Kay Zeisberg Foto: TASR

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