Besserer Schutz von Senioren in der Slowakei geplant

Besserer Schutz von Senioren in der Slowakei geplant

Missbrauch und Gewalt gegen Senioren - dieses Thema wurde auf einer Konferenz diskutiert, die die Universität Trnava, das Hilfe-Forum für Ältere und die Selbstverwaltungsregion Trnava am Donnerstag organisierten. Die Experten machten auf den problematischen Trend aufmerksam, dass die Anzahl der Fälle psychischer und physischer Gewalt gegen Senioren in der Slowakei wächst. Zugleich wurden Möglichkeiten erörtert, wie man solche Fälle verhindern kann. Die Schirmherrschaft über die Veranstaltung übernahm Justizminister Gábor Gál. Er stellte fest, dass man angesichts der demografischen Entwicklung in der Slowakei dieser Problematik künftig mehr Aufmerksamkeit schenken müsse. Ihm zufolge brachten die letzten 30 Jahre seit der Samtenen Revolution in diesem Bereich keine bedeutenderen Veränderungen: „Der Seniorenschutz gehört zu den Prioritäten unseres Ressorts. Die Population wird älter, da die Menschen dank der sozialen Situation im Land ein höheres Alter erreichen. Zurzeit bereitet unser Ministerium das Dokument „Grundlage für eine Reform der Vormundschaft" vor, das Senioren und Behinderte besser vor Betrugsrisiken und häuslicher Gewalt schützen soll."

Der Vorsitzende der Selbstverwaltungsregion Trnava Jozef Viskupič machte darauf aufmerksam, dass laut Prognosen die Slowakei in den nächsten Jahrzehnten eines der am schnellsten alternden Länder Europas sein wird: „Die Selbstverwaltungsregion Trnava ist dabei die älteste Region der Slowakei, was das Durchschnittsalter der Bevölkerung betrifft. Und der Landkreis Piešťany, den wir „slowakisches Miami" nennen, ist der älteste Kreis slowakeiweit. Dies stellt eine große Herausforderung für Sozialabteilungen unserer Stadt- und Gemeindeverwaltungen auf Sicht der nächsten Jahrzehnte dar."

Vor zwei Jahren wurden laut Statistiken in der Slowakei über 1.800 Straftaten gegen Senioren verübt. Die Präsidentin des Hilfe-Forums für Ältere Ľubica Gálisová meint, dass die Anzahl der Fälle wächst und die Senioren nicht wissen, an wen sie sich wenden können. Auf der anderen Seite bagatellisieren oft die Zuständigen, sogar aber auch Ärzte oder die Polizei, die Gewalttaten. Gálisová zufolge sei der Grund hierfür ein Mangel an Wissen darüber habe, was eigentlich Gewalt gegen Ältere ist: „Es gibt nämlich Unterschiede zwischen der Gewalt gegen Senioren und der Gewalt gegen Frauen oder Kinder. Senioren sind vor allem zu Hause bedroht, von der eigenen Familie. Oft sind sie ganz isoliert, bekommen nichts zum Essen. Es wird Druck auf sie ausgeübt - mit dem Ziel, ihr Eigentum oder ihre Wohnung zu erlangen."

Laut Gálisová wird oft auch in sozialen Einrichtungen schlecht mit den Senioren umgegangen. Ihr zufolge müssen sich mehrere Institutionen in der Slowakei zusammentun, um den Älteren wirksamer helfen zu können.

Quelle: TASR


Jana Hrbeková, Foto: TASR

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