Protestfahrt der slowakischen Landwirte

Protestfahrt der slowakischen Landwirte

Am Dienstag sind dutzende Landwirte auf ihren Traktoren in der slowakischen Hauptstadt eingetroffen. Über 900 Landwirte hätten ursprünglich an der Protestfahrt teilnehmen sollen. Vom Magistrat haben aber nur 100 Traktoren die Genehmigung erhalten, in die Stadt zu fahren. Die Protestfahrt organisiert die Initiative der Landwirte. Deren Mitglied Patrik Magdoško: „Aus allen Regionen kommen fünf/sechs Landwirte auf ihren Maschinen. Die Verkehrslage in Bratislava ist auch ohne uns schon sehr schlecht, daher wollten wir einen gewissen Kompromiss eingehen."

Als größtes Problem bezeichnen die Landwirte die Zerstückelung der Grundstücke sowie ungeklärte Besitzverhältnisse bei vielen landwirtschaftlichen Nutzflächen. Sie fordern eine Flurbereinigung. An der Protestfahrt beteiligen sich auch die Forstwirte sowie die Geodäten. Einer von ihnen ist Ľubomír Bulla. Er verweist, dass der Staat in den letzten zehn Jahren mehrere Grundstücksänderungen gestoppt hat: „Sie sind wichtig für das Landwirtschaftsressort, weil die Grundstücke zerstückelt sind und die Lage unübersichtlich ist. Es gibt sehr viele Parzellen und sehr viele Besitzer. Die Frau Ministerin spricht von Millionen und so viele sind es auch, aber diese Zahl hat sich in den letzten Jahren nicht verringert."

Die Landwirte fordern die Entscheidungsträger zu einem konstruktiven Treffen auf. Das Landwirtschaftsministerium hatte letzte Woche angekündigt, dass es in den nächsten zwei Monaten ein Dokument billigen will, das Änderungen bei den Grundstücken einleiten würde. Dadurch soll sichergestellt werden, dass Gelder für die Zusammenschließung von Parzellen bereitgestellt werden. Landwirtschaftsministerin Gabriela Matečná: „Eine komplexe Änderung bei den Grundstücken in einem Katastergebiet dauert drei bis vier Jahre - manchmal auch fünf Jahre."

Bislang seien der Ministerin zufolge etwa 400 von über 3500 Parzellen geregelt worden. Die Landwirte, Geodäten und Forstwirte laden die Besucher und Bewohner von Bratislava zu einem Schlachtfest an der Donau ein. Am Donnerstag nehmen sie außerdem an der Demonstration „Für eine anständige Slowakei" (Za slušné Slovensko) teil. Die findet anlässlich des ersten Jahrestages der Ermordung des Enthüllungsjournalisten Ján Kuciak und seiner Verlobten Martina Kušnírová statt.

Quelle: RTVS

Katrin Litschko, Foto: TASR

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