Tausende Pflegekräfte fehlen

Tausende Pflegekräfte fehlen

In der Slowakei fehlen tausende Kranken- und Altenpfleger. Viele üben diese Arbeit in Österreich aus, wo sie mehr Geld bekommen wie Frau Anna. Sie ist seit elf Jahren als Pflegerin in Innsbruck angestellt. Bislang kümmerte sie sich in sieben Haushalten um ältere und kranke Menschen: „Am schwierigsten ist es, wenn ein Patient stirbt und Sie in eine neue Familie gehen müssen."

Zwei Wochen im Monat verbringt die Pflegerin bei ihrer Familie in der Slowakei. Anna Ghannamová von der Assoziation der Sozialdienstleister in der Slowakei: „Wenn wir heute schon merken, dass unser derzeitiges Potential und die Arbeiter in den sozialen Dienstleistungen nicht reichen, was soll dann in zehn Jahren sein, wenn die Zahl der hilfsbedürftigen Menschen um 64 Prozent wächst?"

EU-Fonds könnten helfen, etwas gegen die Lage zu unternehmen. Selbstverwaltungsregionen können Gelder für Pfleger beantragen. In der Region Banská Bystrica sind beispielsweise 75 Pflegerinnen angestellt. In den letzten zwei Jahren verzeichnete man auch dort einen Mangel an Pflegekräften. Die Leiterin der Abteilung für Soziales der Stadt Banská Bystrica Ivana Kružliaková: „Im Dezember 2015 wurden etwa 119.000 Stunden Pflegedienst verzeichnet. Im Dezember 2018 stieg diese Zahl auf 161.000 Stunden."

Die Stadt hat 300.000 Euro EU-Gelder für Pflegedienste erhalten. Ivana Kružliaková: „Das ist eine einhundertprozentige Finanzierung mit Geldern aus dem Europäischen Sozialfonds und dem Staatshaushalt. Damit kann das Gehalt für 20 Pflegekräfte bezahlt werden."

Das ist aber immer noch zu wenig Geld, um Pflegekräfte, die in Österreich arbeiten, anzuspornen, in die Slowakei zurückzukehren. Pflegerin Anna: „Die Gehaltsunterschiede sind einfach zu groß. Das sind 300/400 Euro Unterschied. In Österreich kümmern sie sich um einen Patienten und hier müssen sie sich um mehrere Patienten kümmern."

Die Vereinigung der Städte und Gemeinden der Slowakei weist darauf hin, dass man beachten sollte, was passiert, wenn die EU-Gelder ausgegeben sind. Experten warnen, dass diese Gelder nicht ausreichen. Denn in der ganzen Slowakei fehlen etwa 24.000 Pflegekräfte.

Quelle: RTVS


Katrin Litschko, Foto: TASR

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