Erneuerung der Gabčíkovo-Schleusen

Erneuerung der Gabčíkovo-Schleusen

Eine der Schleusen des Staudamm-Systems von Gabčíkovo ist seit Donnerstag bis mindestens Dezember 2020 trockengelegt. In den kommenden Jahren werden nämlich zuerst die rechte, dann die linke Schleuse erneuert. Deren Betrieb sowie die Schifffahrt an der Donau sollen dabei allerdings nicht unterbrochen werden. Im Verkehrsministerium rechnet man damit, dass die Erneuerungsarbeiten 150 Millionen Euro kosten sollen, wobei 123 Millionen über EU-Fonds finanziert werden. Dem Umweltminister László Sólymos zufolge sei es fünf vor zwölf was die Erneuerung der Schleusen, beziehungsweise die Sicherheit der Schifffahrt anbelangt: „Während des fast 27-jährigen Betriebs der Schleusen kamen mehr als 400.000 Schiffe durch ihre Tore. Es ist allerdings offensichtlich, dass der Zustand der Schleusen nicht mehr gut ist. Um die Sicherheit der Schifffahrt gewährleisten zu können, ist eine komplexe Erneuerung der Anlage unausweichlich. Das Schleusen-System ist nicht nur für die slowakische Wirtschaft, sondern auch für die gesamte europäische Flussschifffahrt von strategischer Bedeutung."

Das Staudamm-System von Gabčíkovo besteht aus dem Staubecken Hrušov und aus einem Kraftwerkskanal, der daran anschließt und parallel zum ursprünglichen Flussbett läuft. Dieser ist 17 Kilometer lang und bildet gleichzeitig einen internationalen Schifffahrtsweg. Er führt oberhalb des umliegenden Terrains und muss deswegen an allen Seiten abgedichtet sein. Rund 80 Prozent des Wassers der Donau werden in diesen Kanal umgeleitet. Außerdem gehört noch das Kraftwerk selbst mit einem Schleusensystem dazu. Durch die zwei Schleusen fahren jährlich mehr als 500.000 Passagiere und zusammen mit den Frachtern sind es rund 15.000 Schiffe. Dabei überwinden sie einen Höhenunterschied von bis zu 23 Metern, was speziell bei den stromaufwärts fahrenden Schiffen eine bedeutende Treibstoffersparnis mit sich bringt. Jede der Schleusen ist 275 Meter lang und 34 Meter breit. Die Schleusendurchfahrt ist dabei laut dem Belgrader Abkommen von 1948 unentgeltlich. Im Rahmen der Erneuerung der Schleusen werden einerseits die massiven Tore ausgewechselt, andererseits soll in der Anlage auch ein neues Verkehrsüberwachungssystem installiert werden.

Quelle: TASR

Juraj Pavlovič, Foto: TASR

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