Petition für die Rettung der Stahlindustrie

Petition für die Rettung der Stahlindustrie

Premier Peter Pellegrini hat bei der Regierungstagung in der ostslowakischen Gemeinde Čaňa mehrere Stapel Papier geschenkt bekommen. Die Gewerkschafter des größten Stahlproduzenten Mitteleuropas U. S. Steel Košice, überreichten ihm eine Petition. Darin fordern sie den Kabinettschef auf, sich mit der schlechten Lage in dem Unternehmen sowie auf dem Stahlmarkt zu beschäftigen. Der Chef des Gewerkschaftsrates OZ KOVO Juraj Varga:

„Er sollte auf der Landesebene solche Bedingungen für unsere Fabrik sowie für die anderen energieaufwendigen Arbeitgeber schaffen, dass es die Beschäftigung nicht derart und so grob zu spüren bekommt, wie es präsentiert wurde."

Die Petition wurde bei U. S. Steel Košice im Juli in die Wege geleitet. Innerhalb von sieben Wochen setzten über 8.800 Mitarbeiter ihre Unterschrift darunter, die Tochtergesellschaften mit eingeschlossen. Mit den Forderungen stimmen auch rund 200 Angestellte der Ferrolegierungsbetriebe in Orava überein. Ihre Unterstützung erklärten mit einem Beschluss ebenfalls die Gewerkschafter in der Fabrik in Krompachy, in den Eisenwerken Podbrezová und der Aluminiumhütte in Žiar nad Hronom.

Die Petition zielt auf einen fairen Handel in der Stahlindustrie in Europa ab und legt Akzent auf soziale Auswirkungen auf die Mitarbeiter und ihre Familien. Sie reagiert auf das Vorhaben der Leitung von U. S. Steel Košice, die Zahl der Mitarbeiter in dem Unternehmen und seinen Tochtergesellschaften bis Ende 2021 um 2.500 zu reduzieren. Die Firma beruft sich dabei auf eine schlechte Situation auf dem Stahlmarkt. Das sei eine Folge eines hohen Stahlimportes aus den Ländern, die die Regeln in Europa nicht einhalten müssten und kein Teil des Emissionshandelssystems seien.

Die Gewerkschaften appellieren an den Regierungschef, sich persönlich bei der Suche und Durchsetzung konkreter Lösungen zu engagieren, die die Stahlindustrie retten können. Die Regierung sei sich dessen bewusst, dass U. S. Steel zusammen mit Volkswagen die größten Arbeitgeber im Land sind, sagte Premier Pellegrini.

„Ich habe den Gewerkschaftern versprochen, dass die Minister unseres Kabinetts sowie ich persönlich in den Diskussionen darüber sprechen müssen, wie sich Europa gegen die Einfuhr billigen Stahls wehren soll. Aus den Ländern, in denen gar keine Rücksicht auf die Auswirkungen für die Umwelt genommen wird."

Die Unternehmer, die in der Stahlindustrie tätig sind, sehen einen Ausweg in der Einführung gleicher Regeln für alle Produzenten - sowohl aus Europa als auch aus Asien.

Quelle: RTVS, TASR

Marika Antašová, Foto: TASR

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