Aufforstungsaktion in der Westtatra mit vielen Freiwilligen

Aufforstungsaktion in der Westtatra mit vielen Freiwilligen

In der Westtatra werden 40.000 neue Bäume wachsen. Am vergangenen Wochenende fand in der Bergregion Roháče die slowakeiweit bislang größte öffentliche Pflanzaktion statt, an der hunderte Freiwillige teilnahmen, allein am Samstag über 500. Im Dezember 2013 war es hier zu enormen Sturmschäden gekommen, die noch heute sichtbar sind. Entgegen der Meinung eines Teils von Wissenschaftlern hinsichtlich sogenannter Nichteingriffszonen könne sich ein stark geschädigter Wald nicht immer von selbst regenerieren, meint Juraj Majerčák von der Organisation für die Staatlichen Wälder der Slowakei im Tatra Nationalpark, TANAP: „Es gibt Fälle, wo es die Natur nicht selbst schafft, zum Beispiel wenn es kein gutes Jahr für die Samen war oder es großflächigere Krankheitsherde gab. Das, was nachwächst, kann dann diese Flächen nicht wieder vollständig besetzen. Solche Flächen ergänzen wir durch künstliche Aufforstung, wie wir es eben gerade hier machen."

Vor allem Familien mit Kindern beteiligten sich an der Aufforstungsaktion und brachten gemeinsam die tausenden Nadelbaumetzlinge in den Boden. Die 40.000 Setzlinge hatte die Organisation TANAP bereitgestellt, deren Mitarbeiter Tipps zum Umgang mit den Werkzeugen, zum einzuhaltenden Abstand und zur Pflanztiefe gaben, die im lockeren Waldboden etwa 20 Zentimeter beträgt. Neben den angestrebten positiven Effekten für den Wald konnte auch das Interesse der jungen Generation für die Natur gefördert werden. Ein freiwilliger Teilnehmer sagte gegenüber RTVS: „Wir sind aus Bratislava hergekommen, beziehungsweise aus Slovenský Grob. Wir sind mit den Kindern hier, sind also etwas langsamer unterwegs. Aber wir möchten, dass auch sie jetzt schon sehen, dass es gut ist, etwas zu unternehmen für unsere Wälder und insgesamt für die Natur hier bei uns in der Slowakei."

Erst Ende September hatte eine andere Aktion zur Pflege und Erhaltung der Natur zahlreiche Freiwillige in der Tatra und im Pieniny-Gebirge zusammengebracht, bei der fast neunhundert Kilogramm Abfall eingesammelt wurden, hauptsächlich Lebensmittelverpackungen, Plastik- und Glasflaschen, aber auch Reifen, Altmetall oder Bauschutt.

Der Tatra-Nationalpark erstreckt sich über knapp 740 Quadratkilometer in der nördlichen Mitte der Slowakei entlang des gleichnamigen Gebirges. Das Klima und die Bodenbeschaffenheit führen dazu, dass hier eine einzigartige Pflanzen- und Tierwelt zu finden ist. Etwa zwei Drittel des Parks sind bewaldet, zumeist mit Fichten und Tannen. Im Laubwald der Belaer Tatra ist vor allem Ahorn vertreten. In den sozialen Netzwerken fand die Aktion vom Wochenende viel Zustimmung. Es gab aber auch Kritik daran, dass nur Nadelgehölze aufgeforstet wurden, wie auch an immer wieder stattfindenden, umstrittenen Abholzungen.

Quelle: RTVS, TANAP

Kay Zeisberg, Foto: RTVS

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