Die Slowakei und Ungarn haben am Dienstag den Bau einer neuen Donaubrücke zwischen den Grenzstädten Komárno und Komárom gestartet. Die dort bestehende Brücke ist seit Jahren durch den zunehmenden Verkehr überlastet. Deshalb diskutieren Vertreter der beiden Länder bereits seit Jahren über den Bau einer neuen Brückenverbindung. Die neue 600 Meter lange Brücke wird auch für schwere Lastwagen passierbar sein und soll in zwei Jahren eröffnet werden. Die Investition beläuft sich auf rund 117 Millionen Euro, wobei die Slowakei rund 56 und Ungarn 61 Millionen Euro beisteuert. Zu 85 Prozent wird das Bauvorhaben aus EU-Mitteln finanziert.
Wie der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán beim Spatenstich am Dienstag in Komárno erklärte, stelle die Donau keine Trennung zwischen Slowaken und Ungarn dar, sondern im Gegenteil, eine Verbindung. „Wir verbinden unsere Länder über Gaspipelines, Bahnstrecken und Brücken. Und ich bin überzeugt davon, dass es gerade die Städte und Gemeinden im Grenzgebiet auf beiden Seiten sind, die am meisten davon profitieren werden", so Orbán bei seiner Ansprache. In den letzten zwei, drei Jahren habe man sechs solcher Verbindungen geschaffen. „Heute weht ein anderer Wind in Europa", so Orbán weiter, „die Außengrenzen der EU sind offen und die inneren vermehrt geschlossen." Und dies gelte es zu ändern. „Deshalb soll diese Brücke zu einem Symbol dessen werden, dass wir die äußeren Grenzen Europas verteidigen und die inneren weiter frei passierbar bleiben", sagte Orbán.
Der slowakische Premier Robert Fico bedankte sich bei Orbán für die hervorragenden Beziehungen zwischen den beiden Ländern. „Wenn wir über Europa, die EU und die Zukunft sprechen, dann spüre ich, dass wir völlig gleich denken. Wir haben die gleichen Ansichten zur Migration und denken, dass die Grundbedingung der Schutz der Schengengrenze ist, wohingegen es einen grober Verstoß gegen die Regeln und Versprechen darstellt, wenn man jetzt beginnt, Kontrollen an den Innengrenzen der EU einzuführen", erklärte Fico.
Die Konstruktion der neuen Brücke wird sich asymmetrisch über einen Stahlpylon erstrecken. Der Verkehr wird in zwei Fahrspuren und einen Gehsteig über die rund 2,5 Kilometer lange und 11,5 Meter breite Verbindung geführt. Das Bauvorhaben wird bereits seit dem Jahr 2012 vorbereitet, als die Regierungen Ungarns und der Slowakei ein Abkommen zum Bau unterschrieben.
Quelle: fjuzn.sk, IOM