Slowaken trennen zu wenig Müll

Slowaken trennen zu wenig Müll

Den Slowaken fehlt die Motivation, Abfall zu trennen. Dies sagte der slowakische Umweltminister László Sólymos am Montag gegenüber TASR und setzte fort:

"Die Bürger sind sich immer noch nicht dessen bewusst, dass sie auch weniger für die Abholung von Restmüll zahlen, wenn sie den Müll trennen. Denn die Slowakei hat die niedrigsten Deponiegebühren unter den europäischen Ländern. Deshalb ist es hierzulande ganz einfach und bequem, alles in einen schwarzen Container zu werfen."

Diese untragbare Situation soll das Abfallabgabengesetz ändern, das ab 2019 Deponiegebühren erheben wird.

In den meisten Ländern liegt diese Gebühr zwischen 20 und 100 Euro je Tonne deponierter Abfälle. In der Tschechischen Republik beispielsweise sind es langfristig 20 Euro, in der Slowakei dagegen nur fünf Euro. "Wir schütten uns buchstäblich mit Müll zu", meint Sólymos. Er macht darauf aufmerksam, dass Deponien Emissionen produzieren und die Umwelt verschmutzen. Und trotzdem endet der größte Teil der Siedlungsabfälle in der Slowakei gerade auf Deponien.

"Während man in der Slowakei 67 Prozent aller Abfälle deponiert, sind es in Österreich nur vier Prozent und in Norwegen noch weniger. Das heißt, es ist möglich! Aber um dies zu ändern, müssen bestimmte Maßnahmen getroffen werden."

Meint der Minister, wobei er sich dessen bewusst zeigt, dass es zu einer Änderung nicht von Jahr zu Jahr kommen kann.

Zur Änderung der Lage mit der Abfallentsorgung soll auch das neue Abfallgesetz beitragen, das seit 2016 in Kraft ist. Sólymos wies jedoch auch darauf hin, dass die Gesetzgebung allein nicht ausreichend ist, wenn die Menschen nicht wirtschaftlich motiviert sind. Ihm zufolge trennen aktuell vor allem umweltbewusste Menschen den Müll.

Das Umweltministerium beschloss also, seine Abfallpolitik zu ändern. Es soll sich lohnen, Müll zu trennen und zu verwerten. Man plant, Mülldeponien wirtschaftlich zu benachteiligen, was helfen soll, die riesigen Mengen von Müll, die auf Deponien enden, wesentlich zu verringern. Die Gebühren für die Deponierung werden ab dem Jahr 2019 steigen. Laut Sólymos werde der Anstieg schrittweise erfolgen. Es soll sich nach dem Prinzip richten, dass Gemeinden, die mehr trennen, entsprechend weniger für die Abfälle zahlen. Wie der Minister betonte, sei die Erhöhung der Abfallrecyclingquoten in der Slowakei nicht nur aus Sicht der Verpflichtungen gegenüber der Europäischen Union wichtig. Es gehe auch darum, dass die Slowaken in einem viel saubereren Land und nicht im Müll leben wollten. Auch deshalb müssten die Bürger zur Mülltrennung motiviert werden, denn letztlich koste dies auch nicht viel Aufwand. Schloss der Minister.

Quelle: TASR


Ľubica Tvarožková, Foto: TASR

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