Seltene politische Einigkeit: der Euro

Seltene politische Einigkeit: der Euro

2004 wurde die Slowakei ein vollwertiges Mitglied der Europäischen Union. Einen wichtigen und auch im Alltag spürbaren Meilenstein stellte dann der Beitritt des Landes zum Schengen-Raum im Jahr 2007 dar. 2009 kam der letzte wichtige Schritt im Rahmen der europäischen Integration, als die Slowakei den Euro einführte. Gerade vor zehn Jahren wurde beschlossen, dass man der prestigeträchtigen Euro-Gruppe beitreten konnte. Igor Barát war damals der Regierungsbevollmächtigte für die Einführung des Euro und zeigt sich heute über die Entscheidung zufrieden: „Für solch eine kleine Wirtschaft wie die slowakische war die Einführung des Euro damals eher eine Rettung. Ohne die gemeinsame Währung wären die Auswirkungen der Krise auf das Land wahrscheinlich härter. Die slowakische Krone hätte sicherlich an Wert verloren. Dies wäre zwar besser für den Export, doch die Inflation wäre dadurch auch wesentlich höher gewesen. Ich bin davon überzeugt, dass der Euro während der Krise eine mildernde Wirkung gezeigt hat."

Durch die Einführung des Euros wurden nicht nur Kosten für den Währungsumtausch eingespart und günstige Voraussetzungen für langfristige Geschäftsentscheidungen geschaffen, sondern sie brachte auch mehr wirtschaftliche und politische Stabilität. Als ein politisches Projekt war der Euro für die Slowakei besonders wichtig, meint Igor Barát: „Als einLand, das noch in den 1990er Jahren als das schwarze Loch Europas bezeichnet wurde und das bei der ersten Welle der europäischen und euro-atlantischen Integration danebenstand, war die Slowakei letztendlich das erste und einzige Land unter den Visegrad-Ländern, das alle Integrationsschritte unternahm. Das heißt: die Slowakei ist ein Mitglied in der EU, in der NATO, in der OECD, ist in dem Schengen-Raum und hat den Euro als Währung."

Die gemeinsame europäische Währung beziehungsweise eine eventuelle Rückkehr zur Krone ist in der Slowakei mittlerweile kein Thema mehr. Quer durch das ganze politische Spektrum findet der Euro langfristig viel Unterstützung: „Sowohl vor der Einführung des Euro als auch nachher herrscht darüber in der Slowakei ein breiter politischer Konsens. Es ist schwierig ein anderes innen- oder außenpolitisches Thema zu finden, wo die Linke mit der Rechten, Fico mit Dzurinda, oder Mikloš und Počiatek so einfach eine Übereinstimmung finden würden. Bisher hat es keine relevante politische Autorität in Frage gestellt, dass die Einführung des Euros in 2009 ein richtiger und vorteilhafter Schritt war."

Quelle: TASR


Juraj Pavlovič, Foto: TASR

Živé vysielanie ??:??

Práve vysielame