Gesundheitswesen braucht Finanzspritze

Gesundheitswesen braucht Finanzspritze

Die Arztpraxen, Krankenhäuser sowie Krankenkassen rufen seit langem nach mehr Geld im Gesundheitswesen. Nun fordern mehrere Organisationen in einer gemeinsamen Erklärung die Regierung und das Parlament auf, 150 Millionen Euro für eine zusätzliche Finanzierung des Ressorts in diesem Jahr bereitzustellen. Der Präsident der Assoziation der Privatärzte Marián Šóth:

„Das Gesundheitswesen ist in einem kritischen Zustand. Unser Staat gibt für die Gesundheitsfürsorge immer weniger aus - rund 52 Prozent weniger als im EU-Durchschnitt. Das ist katastrophal wenig."

Finanzminister Ladislav Kamenický von der Partei Smer-SD möchte sich vorerst, ohne genaue Berechnungen zu kennen, zu den Forderungen nicht äußern.

„Ich kann mich nicht auf irgendwelche, wie man sagt, aus den Fingern gesaugte Ziffern stützen. 150 Millionen sind eine riesige Geldsumme. Wir brauchen Daten, die wir bis heute nicht bekommen haben."

Gesundheitsministerin Andrea Kalavská, ebenfalls Smer-SD, sagt, mit dem Finanzminister über eine zusätzliche Deckung regelmäßig zu diskutieren. Wie sie erklärt, möchte man die Steuerprognose abwarten. Die Zahlen sollten Ende September zur Verfügung stehen. Der Präsident der Assoziation der Krankenhäuser der Slowakei, Marián Petko, weist zurück, dass der verlangte Betrag nicht klar belegt sei. Dieser basiere unter anderem auf einem deutlichen Preisanstieg für Energie und regelmäßigen Gehaltserhöhungen in den Krankenhäusern.

„Die Zahlen sind gar nicht aus irgendetwas gesaugt. Sie sind verifizierbar."

Die Erklärung wurde dem Chef des parlamentarischen Gesundheitsausschusses Štefan Zelník von der mitregierenden SNS überreicht. Er stimmt zu, dass das Ressort Geld brauche. Wie er bemerkt, gebe die Slowakei zum Beispiel im Vergleich zur Tschechischen Republik pro Jahr eine Milliarde Euro weniger für das Gesundheitswesen aus. Marek Krajčí von der oppositionellen OĽaNO schlug im Parlament erfolglos eine Änderung der Finanzierung des Gesundheitswesens vor. Der Anteil des Bruttoinlandsproduktes, der ins Gesundheitswesen investiert wird, sollte jährlich um 0,1 Prozent aufgestockt werden. Er meint:

„Wir haben mit Entsetzen festgestellt: So, wie das Budget für die kommenden Jahre eingestellt ist, nimmt die Smer-SD dem Gesundheitswesen jährlich einen Anteil von 0,2 Prozent weg. Das heißt: Der Anteil der Finanzierung des Gesundheitswesens gegenüber dem Bruttoinlandsprodukt der Slowakei geht zurück."

Zuständig für die Vorbereitung des Haushaltes im Gesundheitsressort ist das Institut für Gesundheitspolitik. Dessen Generaldirektor Martin Smatana sagt selbst, dass eine zusätzliche Deckung nötig ist.

Quelle: RTVS, TASR

Marika Antašová, Foto: TASR

Živé vysielanie ??:??

Práve vysielame