Neues Projekt fördert Resozialisierung von Straftätern

Neues Projekt fördert Resozialisierung von Straftätern

Die Resozialisierung von Straftätern ist das zentrale Thema einer internationalen Konferenz, die dieser Tage im westslowakischen Omšenie stattfindet. Organisiert wurde sie vom slowakischen Verband der Gefängnis- und Justizwachen für Teilnehmer aus den vier Visegrád-Ländern. Wie dessen Generaldirektor Milan Ivan erklärt, würden laut Statistik 50 bis 60 Prozent der Insassen aus Gefängnissen mittlerer Sicherheitsstufe nach ihrer Entlassung wieder straffällig werden. Dabei gelte es allerdings zu beachten, dass Wiederholungstäter in der Slowakei über einen längeren Zeitraum erfasst werden als in anderen Ländern:

Es gibt Länder, wo Menschen bereits zwei oder drei Jahre nach ihrer Entlassung nicht mehr als Wiederholungstäter gelten. In der Slowakei wiederum führen wir die Statistik seit den 1990er-Jahren, weshalb man hier auch als Wiederholungstäter gilt, wenn man etwa erst zehn Jahre nach dem Strafvollzug wieder straffällig wird.

Wie Ivan betont, sei die Einbindung der Straftäter in verschiedene Resozialisierungsprogramme sowie deren Wiedereingliederung in den Arbeitsprozess von entscheidender Bedeutung, um die Wahrscheinlichkeit einer Rückfälligkeit zu minimieren. Deshalb bemühe man sich bei der Konferenz, neue Möglichkeiten der Resozialisierung zu finden. Dies gelte laut Ivan allerdings nicht nur für den Prozess des eigentlichen Strafvollzugs, sondern auch für die Zeit nach der Entlassung der Häftlinge in die Freiheit.

Aktuell sitzen insgesamt rund 10.600 Menschen in den slowakischen Gefängnissen ihre Strafen ab. Laut Ivan sind mehr als 72 Prozent von ihnen in verschiedene Arbeitsprozessen integriert.

Die Zahl der Beschäftigten liegt bei rund 4.800 Menschen. Nicht zur Arbeit herangezogen werden dürfen jedoch Menschen in Untersuchungshaft, minderjährige Straftäter, Rentner und Menschen mit gesundheitlichen Problemen.

Den Prozess der Wiedereingliederung ehemaliger Straftäter in die Gesellschaft verbessern will man auch mit dem Projekt „Šanca na návrat" - „Chance auf Rückkehr". Dabei erarbeiten Pädagogen, Psychologen und Sozialarbeiter gemeinsam mit den Häftlingen individuelle Programme, die ihnen die Rückkehr ins Leben nach dem Strafvollzug erleichtern sollen. Den Straftätern werden dabei neben der Einhaltung gesellschaftlicher Normen und Gesetzen auch Ansätze vermittelt, die ihr Verantwortungs- und Selbstwertgefühl sowie die Entwicklung positiver persönlicher Eigenschaften fördern sollen.

Quelle: TASR

Jürgen Rendl, Foto: TASR

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