Umweltminister: Nationalparks sollen ins Staatseigentum

Umweltminister: Nationalparks sollen ins Staatseigentum

Der slowakische Umweltminister Ján Budaj (OĽaNO) setzt sich zum Ziel, die Grundstücke in allen slowakischen Nationalparks ins Staatseigentum zu überführen. Heute seien sie in einem provisorischen Zustand und hätten keine Rechtsfähigkeit, meint der Chef des Umweltressorts:

„Als Erstes müssen zumindest die Gebiete, wo der Privateigentümer den Wald nicht abholzen sollte, möglichst bald ausgetauscht oder angekauft werden. Dann sollten wir schrittweise auch die Grundstücke in der vierten und dritten Schutzzone ankaufen, damit alle Waldgrundstücke auf dem Gebiet des Nationalparks dem Staat gehören. Mit Ausnahme von privaten Gebäuden und Straßen, die zum Beispiel im Besitz der höheren Gebietseinheiten sind."

Vorbild sei laut Budaj die Tschechische Republik, wo dies bereits erreicht wurde. Er wies auch darauf hin, dass sich die Holzgewinnung in der letzten Dekade hierzulande verdoppelt habe. „Dies liegt schon über der Grenze des Tragbaren", so der Minister.

Wie Andrea Settey Hajdúchová vom WWF Slovensko (World Wide Fund For Nature) unlängst mitteilte, würden in der Slowakei jedes Jahr knapp 10 Millionen Kubikmeter Holz legal geschlagen. Dies entspreche mehr als 300.000 Lkw-Ladungen. Die Hälfte davon sei von den Forstwirten nicht vorab eingeplant worden, sie begründeten dies dann mit Sturmschäden oder dem Borkenkäfer. Bis zu diesem Jahr musste man diese ungeplante Holzgewinnung und -nutzung infolge von Schadereignissen in den meisten Fällen nicht beim Bezirksamt melden. Die Beamten waren demnach also nicht verpflichtet, Kontrollen durchzuführen, erklärte Settey Hajdúchová. Dies änderte sich durch die Novelle des Waldgesetzes und des Gesetzes über den Natur- und Landschaftsschutz. Damit wurde die Pflicht eingeführt, jede zufallsbedingte Gewinnung in den Gebieten mit der zweiten oder einer höheren Schutzstufe anzumelden. Allerdings müssten laut der Natur- und Umweltschützerin die Behörden personell sowie materiell verstärkt werden, damit sie effektiv kontrollieren können.

Quelle: TASR

Marika Antašová, Foto: TASR

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