Flächendeckende Corona-Tests

Flächendeckende Corona-Tests

Das Kabinett Matovič setzt im Rahmen der Pandemie-Schutzmaßnahmen auf flächendeckende, kostenfreie Corona-Tests für die ganze Slowakei. Die Regierung veröffentlichte den Plan, alle Bürger auf das Coronavirus zu testen, am Wochenende und bestätigte, dass man bereits seit drei Wochen an der Umsetzung arbeite. Mit der Durchführung der Tests wurden die Streitkräfte beauftragt. Es ist noch nicht klar, ob die Tests obligatorisch sein werden. Ausgenommen sind Kinder unter zehn Jahren.

Die Tests werden laut Premier Igor Matovič (OĽaNO) ab 30. Oktober bis zum 8. November durchgeführt. Bereits am 24. und 25. Oktober sollen die bisher am meisten von der Pandemie betroffenen Bezirke im Rahmen einer Pilotphase des Projektes getestet werden. Die Modalitäten des Verfahrens sollen jenen der Wahlen ähnlich sein. In rund 6.000 Wahlbezirken werden Entnahmestellen errichtet - unter Assistenz des Gesundheitspersonals, der Polizei und der Streitkräfte. Damit sich nicht mehrere Menschen in den Entnahmestellen versammeln, wolle man einen Zeitplan beziehungsweise eine alphabetische Sortierung der Einwohner in den Prozess implementieren. Zum Einsatz kommen die Antigen-Schnelltests. Der Staat verfügt für diesen Zweck über 13 Millionen Einheiten.

Laut dem Regierungschef sei die flächendeckende Testung die einzige Möglichkeit, einem Lockdown vorzubeugen. Er wolle eine Überlastung der Krankenhäuser und die Notwendigkeit einer Errichtung von Feldlazaretten vermeiden. Falls die flächendeckenden Tests nicht durchgeführt werden sollten, zeigte sich Matovič bereit, sein Amt niederzulegen. In der Regierungskoalition herrscht diesmal ein Konsens, auch die liberale SaS unterstützt die Initiative des Premiers. Für flächendeckende Antigen-Schnelltests sprach sich ebenso die Vereinigung der Allgemeinärzte (ZVLD) aus. Mehrere Experten warnen jedoch, dass der Einsatz von Schnelltests weniger zuverlässige Ergebnisse liefern würde. Dem Mathematiker Richard Kollár von der Comenius-Universität in Bratislava zufolge können aufgrund deren mangelnder Zuverlässigkeit zehntausende Menschen falsche Angaben über ihren gesundheitlichen Zustand erhalten. Seine Modellrechnungen gehen davon aus, dass bis zu 25.000 Menschen falsch negative Ergebnisse erhalten könnten.

Quelle: TASR, Tageszeitung Denník N

Juraj Pavlovič, Foto: TASR

Živé vysielanie ??:??

Práve vysielame