Luftsünder sollten tiefer in die Tasche greifen

Luftsünder sollten tiefer in die Tasche greifen

Das slowakische Umweltministerium will die Gebühren für Luftverschmutzung nach mehr als 22 Jahren erhöhen. Ressortchef Ján Budaj (OĽANO) ist zuversichtlich, dass der Nationalrat die neue Regelung im Frühling verabschiedet.

Die um ein Vielfaches erhöhten Gebühren für Luftverschmutzung würden sich an Unternehmen richten. Laut Budaj werde das Ministerium unter seiner Leitung nicht länger der Lobbyarbeit großer Unternehmen unterliegen. Wie er erklärte, würden nun die Firmen ihre Emissionen selbst messen und es gebe kein System, das die Messungen in eine zentrale Datenbank übertragen würde. Deshalb sei deren Glaubwürdigkeit umstritten. Der Minister gehe davon aus, dass einige Unternehmen nach der Verabschiedung der neuen Regelung ihre Produktion grüner machen oder sich die Gebühren für Luftverschmutzung nicht mehr leisten würden. Dabei will man auch die Heizkessel unter die Lupe nehmen. Umweltminister Ján Budaj: „Die Einführung einer regelmäßigen Inspektion von Heizkesseln nicht nur in der Industrie, sondern auch in Haushalten, zielt gegen geringe Verschmutzungsquellen ab. Menschen vergiften oft auch aus Unwissenheit die Luft, die sie atmen, weil sie Müll, Gummi oder Plastik in ihren Öfen verbrennen."

Darüber hinaus schlägt das Umweltressort einen neuen Luftqualitätsindex vor, den man an die slowakischen Bedingungen anpassen würde. Damit will es die Menschen über die Luftqualität auf dem Laufenden halten. „Wir bekämpfen Feinstaub insbesondere in den Bereichen Industrie, Transport und Beheizung von Einfamilienhäusern und wollen dies auch weiterhin tun. Damit hängt ein umfassendes Renovierungspaket für Wohnhäuser zusammen, das vom Umweltministerium für den Wiederaufbauplan vorgeschlagen wird. Dabei soll der Energiebedarf für die Beheizung von Wohnhäusern deutlich reduziert und vorhandene Heizquellen wo immer möglich durch effizientere und weniger belastende ersetzt werden."

Das Institut für Umweltpolitik, eine unabhängige Analyseeinheit beim Ministerium, und die Weltbank arbeiteten derzeit eine Studie aus, in der sie die gesundheitlichen Auswirkungen der Luftverschmutzung bewerteten. Bei dem von ihnen vorgeschlagenen Modell weiß man anhand einer Reduzierung von Emissionen, wie viele Menschenleben eine bestimmte Regelung retten würde. Deshalb habe man ein nationales Programm zur Reduzierung der Verschmutzung entworfen. Laut der Analystin des Instituts, Veronika Antalová, werde sich die Investition ins Programm um ein Vielfaches auszahlen.

Quelle: TASR

Marika Antašová, Foto: TASR

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