Slowaken vertrauen europäischen Institutionen

Slowaken vertrauen europäischen Institutionen

Am 1. Mai sind 17 Jahre vergangen, seitdem die Slowakei der Europäischen Union beigetreten ist. Für diesen Schritt hatten sich die Bürger 2003 in einem Referendum ausgesprochen. 92 Prozent waren für den Betritt, allerdings bei einer Beteiligung von nur etwas mehr als 50 Prozent. Eine ganze Generation von Slowaken wuchs bereits in der EU auf und genießt die damit zusammenhängenden Vorteile, wie etwa den freien Personen- und Warenverkehr, die Möglichkeit, innerhalb der Union zu arbeiten oder zu studieren und deren einheitlichen Markt, der auch den slowakischen Unternehmen zugutekommt. Die Wirtschaft des Landes ist mit jener der EU eng verknüpft und rund 90 Prozent der ausländischen Direktinvestitionen in der Slowakei stammen aus den EU-Ländern.

Der Beitritt der Slowakei zur EU stellt einen wichtigen Meilenstein in der Geschichte des Landes dar. Nach einer jahrelangen postkommunistischen Transformation und einem zehnjährigen Integrationsverfahren konnte man sich 2004 als ein Bestandteil des modernen Europas etablieren. Den Daten aus der aktuellen Eurobarometer-Umfrage zufolge vertraut heute jeder zweite Slowake in das europäische Projekt. Obwohl ein Teil der Gesellschaft Brüssel eher kritisch gegenübersteht, vertrauen die Slowaken den Institutionen der EU mehr als jenen ihres eigenen Landes. Dem Europäischen Parlament vertrauen dementsprechend 48 und der Europäischen Kommission 50 Prozent der Befragten. Beim Nationalrat der Slowakischen Republik und der Regierung des Landes sind es lediglich 23 beziehungsweise 24 Prozent. Die mit der Corona-Pandemie zusammenhängenden Probleme hatten laut den Statistiken keine negativen Auswirkungen auf die Einstellung der Slowaken gegenüber der EU. Dies bestätigt auch der Politologe Grigorij Mesežnikov: „Es hat sich wieder einmal gezeigt, dass die EU nicht nur fürs schöne Wetter da ist, sondern man mit ihr immer rechnen kann, auch in schlechten Zeiten. So auch bei der Pandemie mit ihren sämtlichen Auswirkungen. Dabei musste die Union zur gleichen Zeit auch mit dem Brexit zurechtkommen."

Bis zu 80 Prozent der Slowaken fühlen sich als Bürger der Europäischen Union. Als die vertrauenswürdigste Institution sehen sie den Europäischen Gerichtshof. Dem Eurobarometer zufolge würde ungefähr ein Drittel der Befragten die Einrichtung von Streitkräften auf Ebene der Europäischen Union willkommen heißen. Gegen die Gründung einer Europaarmee sprach sich rund die Hälfte aus.

Quelle: RTVS

Juraj Pavlovič, Foto: AP/TASR

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