Die Mobilfunkanbieter führen schrittweise das leistungsstarke Mobilfunknetz 5G ein. Doch der neueste Mobilfunkstandard, der unter anderem eine schnellere Datenübertragung ermöglicht, hat auch Gegner. Im Internet werden verschiedene Verschwörungstheorien über angeblich negative Auswirkungen des Mobilfunknetzes verbreitet. Die Aktivistin Petra Bertová Polovková von der Initiative "Slowakei ohne 5G" meint: "Manchmal musste ich länger arbeiten. Danach hatte ich abends Kopfschmerzen. Ich habe mich also an verschiedene Ratschläge gehalten - ich habe darauf geachtet, dass ich genug Wasser trinke, habe probiert, meine Halswirbelsäule zu schonen sowie richtig zu sitzen. Und damals ist mir eingefallen, dass dahinter vielleicht auch die WLAN-Strahlung stecken könnte. Seitdem ich meinen Computer direkt mit einem Netzwerkkabel verbunden und das W-LAN ausgeschaltet habe, kann ich in Ruhe acht bis zehn Stundenam Computer arbeiten. Ich habe damit kein Problem."
Die Menschen haben vor allem Angst, dass 5G der Gesundheit schaden könnte. Experten zufolge müsse man sich allerdings wegen der Stärke der Strahlung keine Sorgen machen. Die Messwerte lägen sogar direkt an den Masten deutlich unterhalb der Grenzwerte. Im Internet gibt es auch Gerüchte, dass die 5G-Funkmasten für die Ausbreitung des Coronavirus verantwortlich seien. Der Infektologe Peter Sabaka widerspricht:"Auf biologischer Basis kann es eigentlich keinen Zusammenhang zwischen Krankheiten wie Covid-19 und den 5G-Netzen geben. 5G verursacht keine Erkrankungen, breitet sie auch nicht aus und verschlimmert auch solche Erkrankungen nicht."
Die fünfte Generation des Mobilfunks sei wichtig vor allem für die Industrie sowie für die Weiterentwicklung der sogenannten Smart-Home-Haushalte. Dennoch lehnen manche Menschen das schnellste Mobilfunknetz ab. Der Sicherheitsanalytiker Tomáš Kriššák erklärt: "Die Menschen befinden sich eigentlich in einem Informationschaos, das bei ihnen Angst und Nervosität verursacht. Und gerade die Verschwörungstheorien bieten verängstigten Menschen so etwas wie einen Hafen, in dem sie ihre Angst abladen und sie so zu rationalisieren versuchen können. Somit ist es für sie einfacher, diesen Theorien eher als wissenschaftlichen Erklärungen zu glauben. Von einer solchen Denkweise sind viele Menschen betroffen."
In der Slowakei haben bisher etwas mehr als 16.000 Menschen eine Petition gegen das neue 5G-Mobilfunknetz unterschrieben. Die Organisatoren der Petition schätzen ein, an die 100.000 Unterschriften sammeln zu können - das wären etwas weniger als zwei Prozent der Bevölkerung.
Quelle: RTVS