Hoteliers klagen über Personalmangel

Hoteliers klagen über Personalmangel

Die Tourismusbranche hat mit verschiedenen Auswirkungen der Corona-Pandemie zu kämpfen. Das Gastgewerbe bemüht sich um einen Neustart, doch bereits der Anfang der Sommersaison zeigt, dass es in Hotels und Restaurants an Personal fehlt. Viele ehemalige Kellnerinnen und Kellner sowie Servicekräfte im Housekeeping sind während der Krise aus der Branche ausgestiegen und haben nun eine Arbeit anderswo gefunden, meistens mit deutlich stabileren Aussichten. Kellner seien zu Bauarbeitern geworden oder hätten häufig eine Stelle in der Lebensmittelindustrie gefunden, sagt die Direktorin des lokalen Tourismusverbandes in Vysoké Tatry, Lucia Blašková: "Diese Menschen haben in anderen Bereichen Arbeit gefunden und haben kein Interesse gezeigt, wieder in die Tourismusbranche zurückzukehren."

Landesweit gibt es gegenwärtig rund 2.000 freie Arbeitsstellen, die sich auf den Fremdenverkehr beziehen. Diese seien jedoch laut den Arbeitsvermittlern nur wenig attraktiv, denn das Interesse seitens der Arbeitssuchenden sei gering. Dies bestätigt auch die Sprecherin des Arbeitsvermittlers Profesia, Nikola Richterová: „In den Bereichen Fremdenverkehr und Gastgewerbe haben wir im Mai die meisten Stellenangebote seit der Gründung unseres Unternehmens vor 24 Jahren verzeichnet. Genau waren es 1.612 Angebote. In der ersten Juniwoche kamen weitere 460 dazu. Die Firmen in diesem Sektor suchen intensiv nach neuen Arbeitskräften."

In der Hohen Tatra hatten die Hoteliers damit gerechnet, dass sie sich nun ihre neuen Mitarbeiter aus einer großen Menge an verfügbaren Arbeitskräften würden aussuchen können. Dass die Lage ganz anders aussieht, ist für viele von ihnen eine böse Überraschung. Überzeugen könnte man die ehemaligen aber auch die neuen Angestellten mit höheren Gehältern und mit mehr Garantien, dass sie nicht bei der ersten Gelegenheit wieder gekündigt werden. Nur wenige Arbeitgeber zeigen sich allerdings bereit, solche Garantien abzugeben, denn schon die nahe Zukunft bringt mehrere Ungewissheiten mit sich, vor allem was eine mögliche dritte Welle der Corona-Pandemie im Herbst betrifft.

Quelle: RTVS

Juraj Pavlovič, Foto: TASR

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