Museum des 20. Jahrhunderts entsteht in Bratislava

Museum des 20. Jahrhunderts entsteht in Bratislava

In Bratislava soll ein Museum des 20.Jahrhunderts entstehen. Dieses soll einen gesamtgesellschaftlichen Überblick über das vergangene Jahrhundert geben und dabei zur Bildung beitragen. Entsprechend geht es auch aus dem Regierungsprogramm hervor. Der Generaldirektor des Slowakischen Nationalmuseums, Branislav Panis, ist mit der Vorbereitung des Projekts betraut und erläutert: „Ich finde, dass das Museum des 20.Jahrhunderts auf gewisse Art und Weise auch einen Ausgleich mit unserer Geschichte bewirken soll. Dabei denke ich sowohl an die unangenehmen als auch an die positiven Elemente. Es würde mich freuen, wenn das Museum nicht nur Geschichte und Politik präsentieren würde, sondern auch Kultur, Theater und Film."

Was den geschichtlich-politischen Teil angeht, soll das Entstehen dieses neuen Museums als Anlass gesehen werden, die Dokumentation der slowakischen Geschichte zu erweitern, so Panis. Als Beispiel nennt er die Tschechoslowakischen Legionen. Dies waren Freiwilligenverbände, bestehend aus Tschechen und Slowaken, die im ersten Weltkrieg auf der Seite der Entente gegen die sog. Mittelmächte kämpften. Das Gebiet der späteren Tschechoslowakei gehörte bis zum Ende des ersten Weltkriegs zur Habsburgermonarchie und zu einem kleinen Teil zum Deutschen Reich. Die Tschechoslowakischen Legionen kämpften gegen diese Mittelmächte auf Seiten der Entente - konkret in Russland, Frankreich und Italien. Ihr Ziel war es, zur Souveränität der Tschechoslowakei beizutragen. Diese verwirklichte sich im Jahr 1918, als die Mittelmächte den Ersten Weltkrieg verloren hatten. Der Direktor des Slowakischen Nationalmuseums findet, dass das Museum des 20. Jahrhunderts gut dazu geeignet sein wird, dieses Thema darzustellen. Dabei verwies er auf das tschechoslowakische Museum in der französischen Stadt Darney, das sich auch mit genau diesem Thema beschäftigt.

Das Museum des 20. Jahrhunderts soll in Bratislava in einem eigenen Gebäude entstehen. Branislav Panis hofft, dass allein das Gebäude Aufmerksamkeit erregen und zu einer weiteren Sehenswürdigkeit der Hauptstadt werden wird. Das Museum soll keine kurzen Öffnungszeiten haben, sondern möglichst lange geöffnet sein und dabei Raum für eine lebendige Kultur, Konzerte, Besprechungen und Treffen bieten.

Quelle: TASR

Michael Thanei, foto: tasr

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