Impflotterie: Gesund sein ist (auch) ein Gewinn

Impflotterie: Gesund sein ist (auch) ein Gewinn

Ab dem ersten August kann man hierzulande an der sogenannten Impflotterie teilnehmen. Jeder, der gegen Covid-19 geimpft wurde oder eine Impfung plant, kann einen Geldpreis gewinnen. Voraussetzung sind ein Mindestalter von 18 Jahren, ein ständiger Wohnsitz in der Slowakei und eine Registrierung auf der bislang noch nicht freigeschalteten Website www.bytzdravyjevyhra.sk (Gesund sein ist ein Gewinn). Finanzminister Igor Matovič (OĽANO) meint: „Je früher man sich impfen lässt, desto höher stehen die Gewinnchancen. Nach jeder Impfdosis wird man für die Verlosung eingetragen. Die Preise werden interessant sein, aber wir werden sie erst kurz vor dem Start bekannt geben."

Es können maximal zwei Millionen Euro pro Woche auf dem Spiel stehen. Das sei angesichts der Ausgaben für die Pandemie kein so beträchtlicher Betrag, sagt der Analytiker des Instituts für Wirtschafts- und Sozialanalysen (INESS), Martin Vlachynský. Gleichzeitig weist er darauf hin, dass solche Initiativen ein bisschen chaotisch und ohne klaren Plan daherkommen würden. Eine Woche vor dem Start kenne man die direkten Parameter nicht.

Der Staat will auch jene belohnen, die andere zum Impfen bewegen. Die höchste Werbeprämie beträgt 90 Euro und wird für die Vermittlung einer Person über 60 Jahren ausgezahlt werden.

Personen, die zur Impfung motiviert wurden, müssen beide Dosen eines Corona-Impfstoffs oder die einmalige Impfstoff-Dosis von Johnson & Johnson spätestens bis zum Ende Oktober erhalten. Eine Person kann maximal 50 Personen vermitteln. Es wäre besser, wenn den Nutzen nur die Geimpften genießen würden, meint der Analytiker des Instituts für Wirtschaft- und Sozialreformen (INEKO), Dušan Zachar: „Ich denke, dass es auf diese Weise fairer wäre, um Situationen zu vermeiden, dass einige Ungeimpfte davon profitieren, jemanden von der Impfung zu überzeugen. Das ist zwar positiv, aber es trägt kein gutes Signal in die Gesellschaft."

Wenn die Regierung jemanden zur Impfung drängen wolle, dann tue sie es nicht auf die richtige Weise, ist der frühere Finanzminister Ladislav Kamenický (SMER-SD) überzeugt: „Ich denke, dass Menschen genügend Informationen erhalten sollten, um eine klare Entscheidung über den Nutzen der Impfung treffen zu können."

In der Slowakei erhielten etwas über 40 Prozent der Bevölkerung die erste Dosis eines Corona-Impfstoffs, rund 34 Prozent haben den vollen Covid-19-Impfschutz.

Quelle: RTVS

Marika Antašová, foto: tasr

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