Tourismus: Auch Burgen vermissen die Besucher

Tourismus: Auch Burgen vermissen die Besucher

Die gesamte Slowakei befindet sich gemäß Covid-Automat im grünen Bereich, was einer guten Pandemie-Lage im Land entspricht. Trotzdem gibt es slowakeiweit weniger Touristen. Dies betrifft auch die Burgen. In einigen von ihnen sank die Besucherzahl im Jahresvergleich sogar um ein Drittel.

Weniger besucht wird auch die Burg Čachtice, die sich am Rand der Kleinen Karpaten in der Nähe des gleichnamigen Ortes befindet. Die Burg ist auch für seine Burgherrin Elisabeth Báthory, die auch „Blutgräfin" genannt wurde, bekannt. Neben der Besucherzahl änderten sich hier auch die Gewohnheiten der Touristen. Die Burgverwalterin von Čachtice, Katarína Orthová, erklärt:

„Die Kaufkraft ist niedriger. Im Vergleich zum Vorjahr ist offensichtlich, dass die Menschen Geldprobleme haben. Sie sehen sich die Sachen eher nur an und kaufen weniger." #

Auch auf die westslowakische Burg Beckov kommen weniger Touristen. Der Burgdirektor Peter Pastier sagt:

„Es gibt einen Rückgang, der auch relativ markant ist. In diesem Jahr verzeichnet man bisher einen Rückgang von etwa 3.200 Besuchern."

Es gibt aber auch viel mehr Anrufe von den potenziellen Besuchern, die sich über die aktuell geltenden Anti-Corona-Maßnahmen informieren wollen. So der Burgdirektor Pastier:

„Die Maßnahmen sind oft verwirrend, weil sie sich jede Woche ändern. Die Besucher haben oft keine Ahnung, wonach sie sich richten sollen. Ich vermute, dass derzeit viele Besucher, vor allem jene aus dem Ausland - aus der Tschechischen Republik, auch wegen dieser Einschränkungen nicht zu uns kommen."

Die diesjährige Saison ist kritisch auch für viele Handwerker, die den Burgbesuchern ihre Produkte anbieten. Ihre Einnahmen sinken. Davon betroffen ist auch die Handwerkerin Lenka Živčicová:

„Letztes Jahr haben wir sehr gehofft, dass sich die Lage mit der Zeit verbessern wird. Aber in diesem Jahr ist es noch schlimmer. Die Besucherzahl nimmt weiterhin ab."

Die Zipser Burg freut sich über eine gute Besucherzahl inländischer Touristen. Aber auch hier kommen weniger Besucher aus dem Ausland. Laut der Burgverwalterin Dáša Uharčeková Pavúková werde auch hier ein merklicher Rückgang an Touristen verzeichnet. Es gebe auch Absagen von Massen- und Gruppenbesichtigungen, vor allem seitens Besuchern aus Polen und Tschechien.

Die Burgverwalter versuchen ihr Angebot mit attraktiven Kulturveranstaltungen aufzuwerten. Auf dem Programm stehen etwa Nachtbesichtigungen oder verschiedene Auftritte unter freiem Himmel. Auf eine Erhöhung der Eintrittspreise hat man bisher verzichtet.

Quelle: RTVS

Lucia Dubravay Trautenberger, foto: tasr

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