Öko-Katastrophe am Fluss Slaná immer noch nicht im Griff

Öko-Katastrophe am Fluss Slaná immer noch nicht im Griff

Es gibt das nötige Geld, es gibt eine Lösung und dennoch wurde bisher nichts unternommen. Das Grubenwasser, das den Fluss Slaná im Südosten der Slowakei massiv vergiftet hat und weiter vergiftet, wurde nach wie vor nicht umgeleitet. Der Direktor des Staatsbetriebs „Rudné bane“, Peter Žitňan, erklärte gegenüber RTVS die Lage damit, dass die Arbeiten erst nach der Unterzeichnung des entsprechenden Vertrags mit einem Auftragnehmer beginnen könnten. Der Vertrag könne ihm zufolge erst nach Abschluss eines Ausschreibungsverfahrens zustande kommen, da es sich um Geldvergabe der öffentlichen Hand handle. Zudem wurde bekannt, dass der Staatsbetrieb die erforderliche Ausschreibung erst nach dem Erhalt der Gelder veröffentlichen werde. Das Wirtschaftsministerium geht laut dessen Sprecherin Mária Pavlusík Némethová davon aus, dass die Finanzen bis Ende dieser Woche auf dem Konto des Staatsbetriebs eingehen sollten.

Dabei ist der Fluss Slaná bereits seit drei Monaten vollständig orangefarben. Der komplette Abschnitt vom ehemaligen Erzbergwerk nahe der Ortschaft Nižná Slaná bis zur Kreisstadt Rožňava ist ohne jegliches Leben – drei Untersuchungen unweit des Ortes Betliar bestätigten die schlimmsten Befürchtungen der örtlichen Fischer. Štefan Bilik, Vorsitzender der kommunalen Organisation des slowakischen Fischervereins Rožňava beschreibt die Lage so: „Es ist ein schrecklicher Anblick! Für einen Fischer gibt es wahrscheinlich nichts Schrecklicheres, als tote Fische in seinem Fluss zu sehen. Direkt im Flussbett konnte kein lebendiges Lebewesen mehr gefunden werden, an den Zuflüssen und an Stellen mit gefiltertem Wasser nur in sehr eingeschränktem Umfang.“

Das orange verfärbte Wasser im Fluss enthält sehr hohe Konzentrationen an Eisen, Zink, Mangan und Arsen. Diese Stoffe haften an den Kiemen der Fische, die dann nach und nach ersticken. Der örtliche Fischer Tibor Varga informiert über die Funde: „Genau um die kleineren Bäche herum, die in den Fluss einmünden, fanden wir vielleicht zehn, 15, bis zu 20 Krebse, die das Wasser verlassen haben und dann am Ufer gestorben sind.“

Die Rückkehr des Lebens in den Fluss wird einige Jahre in Anspruch nehmen. Noch einmal Fischervereinsvorstand Štefan Bilik: „Meiner Meinung nach sind mindestens fünf Jahre erforderlich, bis der Fluss ein einigermaßen ‚vernünftiges‘, aber bei Weitem noch kein ideales Bild abgibt.

Quelle: Správy RTVS

Kay Zeisberg, Foto: TASR

Živé vysielanie ??:??

Práve vysielame