In der mittelslowakischen Kleinstadt Handlová ist am Mittwoch (10.8.) einem Minenunglück gedacht worden. Vor 13 Jahren, am 10. August 2009 kam es zu einer Explosion ist einer Mine. Dabei verloren 20 Menschen ihr Leben. Es handelt sich hierbei um das größte Grubenunglück in der Geschichte des slowakischen Bergbaus. Am Mittwochabend wurde in Handlová eben diesen Toten, aber auch den Toten anderer Grubenunglücke gedacht. An der Veranstaltung unter dem Titel „Tag der weißen Rosen“ nahmen sowohl Premier Eduard Heger (OĽANO) als auch Parlamentspräsident Boris Kollár (Sme rodina) teil.
Heger verwies auf die lange Tradition des Bergbaus in der Slowakei. Dieser habe einst zu einem großen wirtschaftlichen Aufschwung beigetragen. Es sei wichtig, dem Bergbau und seinen Opfern Respekt zu zollen. Nun befinde sich der Bergbau jedoch im Rückgang. Deshalb sei Heger sehr froh darüber, dass seine Regierung in die Region um Handlová investiere. Sie solle weiter aufblühen und die Menschen sollen nicht abwandern müssen. Tatsächlich investiert der slowakische Staat derzeit in die ehemalige Bergbauregion. Die wirtschaftliche Bedeutung der Region soll erhalten bleiben, die Wirtschaft soll jedoch umweltfreundlich gestaltet werden.
Parlamentspräsident Kollár beschrieb den Sinn der mittwöchigen Veranstaltung damit, dass allen Minenunglücken und deren Opfern gedacht werden soll – in der Slowakei und auf der ganzen Welt. Für Boris Kollár hat der Bergbau seine Bedeutung noch nicht verloren, ganz im Gegenteil, er könne in naher Zukunft sogar wichtiger werden. Infolge des Ukrainekrieges kamen in vielen Ländern Diskussionen um alternative Energiequellen auf – mit dem Ziel, unabhängig von russischem Erdöl zu werden. Kollár nannte dabei Deutschland als Beispiel. Konkret sagte er über die Deutschen: „Sie sind bereits draufgekommen, dass es wahrscheinlich falsch war, Atomkraftwerke herunterzufahren. Sie nehmen sogar den Betrieb von Kohlekraftwerken wieder auf. Die Kohlekraftwerke und Minen werden wohl für eine gewisse Zeit reaktiviert werden. Ich weiß noch nicht, wie das bei uns funktionieren wird. Der russische Krieg in der Ukraine läuft seit einigen Monaten. Ich glaube schon, dass diese Energiekrise in Europa und auf der ganzen Welt was verändern wird und dass wir wieder zu unseren Wurzeln zurückkehren müssen.“
Die Mine in Handlová war noch bis September 2021 in Betrieb. Davor hatte man dort mehr als 82 Millionen Tonnen Braunkohle abgebaut.
Quelle: TASR